"Enge Freundschaft"

Mattseer Schüler helfen krebskranken Kindern in Minsk

Salzburg
12.04.2011 19:39
25 Jahre ist es her, seit der Atomreaktor in Tschernobyl in die Luft geflogen ist und das Leben der Menschen dort in einen Albtraum verwandelt hat. Für die meisten Salzburger war das Ereignis schon weit weg, aber nach den Ereignissen im japanischen Fukushima ist die Angst vor der Atomkraft wieder präsenter denn je. Vor allem, weil Österreich wie das kleine gallische Dorf in den Asterix-Comics tapfer gegen die übermächtigen Nachbarn mit ihren Atommeilern kämpft.

"Es liegt mir am Herzen, dass dieser Wahnsinn aufhört. Darum habe ich die 'Krone'-Petition unterschrieben", sagt Manfred Hackl. Den Direktor der Hauptschule Mattsee verbindet mit den "Erben" der Tschernobyl-Katastrophe ein ganz besonderes Band. "Wir sind seit 20 Jahren mit der Kinderkrebsklinik 'Borovlyani' und der Organisation 'Kinder in Not' in Minsk in Kontakt. Das liegt zirka 400 Kilometer vom kaputten Reaktor entfernt, doch die Folgen sind auch hier schrecklich deutlich sichtbar", sagt Hackl.

770.000 Euro Spenden aus dem Flachgau
Sechs Mal reisten bisher Mattseer Jugendliche nach Weißrussland, am 25. April werden es wieder 19 wagen. "Diesmal ist es ein besonderer Anlass. 25 Jahre nach Tschernobyl treten wir bei der Gedenkfeier auf, aber auch vor den kranken Kindern im Spital. Es ist so schön zu sehen, wie sie aufblühen", freuen sich der Direktor und seine 31-jährige Tochter Lena. Die Bilanz der Hilfe aus Mattsee für Weißrussland ist fantastisch: Zirka 500 krebskranke Kinder verbrachten unbeschwerte Tage in Österreich, insgesamt stellten die Flachgauer Spenden im Wert von 770.000 Euro auf. "Doch wir wollen nicht nur so helfen, wir wollen Hoffnung geben. In all den Jahren haben sich 5.000 Österreicher und Weißrussen kennengelernt", schwärmt Hackl.

Für die vom Krebs geschwächten Kinder haben sich die Mattseer Hauptschüler etwas Besonderes ausgedacht: "Gottfried Kastenauer von der Volkstanzgruppe Seeham hat mit uns Schuhplattln und den Sterntanz einstudiert."

von Melanie Hutter, Kronen Zeitung

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