Eine Friedhofsordnung gibt es nicht. Die Hinterbliebenen erhalten einen Lageplan, damit können sie die namenlosen Gräber der Verstorbenen finden. Auf den Bäumen weisen Nummernschilder auf die darunterliegende Urnenstätte hin. Wer will, kann den Namen und das Geburts- und Sterbedatum auf einen großen Marmorstein eingravieren lassen (weiteres Bild).
Ein Gedenkstein ziert jede der insgesamt drei Bestattungsflächen: die "Kastanienwiese" (Grödig), die "Dürrewiese" (Wals und Großgmain) und die "Vierkaseralm" (Großgmain) mit spektakulärem Weitblick auf 1.700 Metern Seehöhe am Untersberg. Wer dort hinauf will, muss einen zwei Stunden langen Aufstieg über den sogenannten Steinigen Almweg in Kauf nehmen.
"Blumen werden häufig zu dem Gedenkstein gelegt"
Paxnatura bietet einmal im Monat kostenlose "Flächenführungen" an. Jeder kann sich seine Ruhestätte selbst aussuchen. Mit Abschluss des Vorsorgevertrages hat der Kunde das Recht auf den Platz. Die 30-jährige Laufzeit für die Bezahlung beginnt erst mit dem Tag der Bestattung. Als Begräbnisschmuck sind Blumen oder Kerzen erlaubt, jedoch keine Kränze. "Auf junge Grabstätten legen Hinterbliebene gerne Tannenzapfen auf. Blumen werden häufig zu dem Gedenkstein gelegt", weiß die Pressesprecherin.
Verstreuen der Asche in Österreich verboten
In relativ kurzer Zeit, in eineinhalb Jahren, hat sich die Urne in der Erde aufgelöst. "Vor allem die Generation ab 50 Jahren ist an der Naturbestattung interessiert", sagte Seewald. "Viele wollen ihren Kindern nicht zumuten, dass sie die Gräber pflegen müssen." Die Asche einfach in freier Natur zu verstreuen, sei in Österreich verboten, in der Schweiz dagegen erlaubt.
Die Kosten der Bestattung variieren je nach Art der gewünschten Beisetzung: Ein Wiesenplatz für 30 Jahre kostet 780 Euro, eine Bestattung beim Gemeinschaftsbaum 960 Euro, ein Einzelbaum je nach Größe und Art des Baumes 5.500 oder 7.000 Euro. Grundbesitzer und Begründer von Paxnatura ist der Salzburger Maximilian Mayr-Melnhof. Wegen der großen Nachfrage will die Firma im nächsten halben Jahr Bestattungsflächen in Wien und Graz eröffnen.
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