Schnee im Gebirge

Lawine verschüttet Wanderer

Salzburg
22.09.2017 17:17

Tragödie im Hagengebirge auf bayerischer Seite nahe der Salzburger Grenze: Ein Wanderer (24) wurde am Donnerstag vor den Augen seiner Familie von einer Nassschneelawine erfasst und 100 Meter in die Tiefe gerissen. Der Mann hatte keine Überlebens-Chance. Die Bergrettung warnt vor hochalpinen Wandertouren.

Das Unglück passierte am Donnerstag, kurz nach 16 Uhr im Hagengebirge bei Berchtesgaden: Die vierköpfige Familie aus den Niederlanden, die auf Urlaub im Chiemgau weilt, machte sich auf den Rückweg von der bekannten Gotzenalm über die Regenalm in das Landtal. Dabei musste sie unterhalb der Laafeldwände in 1650 Metern Höhe einen Steig passieren.

"Die Familie hatte sich noch auf der Gotzenalm über die Verhältnisse informiert", heißt es bei der bayerischen Polizei. "Nachdem bereits im Laufe des Tages ein Bergführer eine Spur gelegt hatte, ging die Familie davon aus, dass es keine Probleme geben sollte."

In der Rinne lagen bis zu 30 Zentimeter Neuschnee. Plötzlich löste sich ein Schneerutsch und erfasste den als letzten gehenden Sohn. Der 24-Jährige stürzte gut 100 Metzer ins felsige Gelände ab. Dabei erlitt er so schwere Kopfverletzungen, dass er auf der Stelle tot war.

Die Familie versuchte ihm zu helfen, kämpfte sich über den Steilhang hinunter zum Opfer. Vergebens. Also stieg sie ins Tal ab. Kurz vor 18 Uhr erreichten die Angehörigen Obersee, sie konnten dort einen Notruf absetzen.

Der Salzburger Rettungsheli "Christophorus 6" brachte die leicht unterkühlten und schwer geschockten Angehörigen ins Krankenhaus. Die Bayerische Bergwacht barg schließlich den Leichnam.

Erst am Wochenbeginn hat es im Gebirge bis zu einem Meter Neuschnee gegeben. Durch die Erwärmung kam es laut Polizei im Bereich der Gotzenalm zu mehreren Nassschneerutschungen auf dem grasigen, steilen Untergrund.

Auch in Salzburg warnt die Bergrettung vor hochalpinen Touren. "Zahlreiche Steige können derzeit aufgrund der Witterungsbedingungen und der erhöhten Schneebrettgefahr nicht begangen werden", mahnt der Pinzgauer Bergrettungs-Chef Bernd Tritscher zur Vorsicht. So wurde etwa der Steig zum Riemannhaus gesperrt.

Max Grill, Kronen Zeitung

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