NS-Bilder bei Bauer

Landwirtsfamilie verteidigt sich

Salzburg
09.02.2017 07:33

Die Landwirt-Familie aus Thalgau-Egg, deren Maschinenhalle samt Traktoren am 30. Jänner abbrannte, kommt nicht zur Ruhe. Bei der Suche nach der Brandursache entdeckten die Ermittler verendete Tiere ein Kalb, zwei Ziegen und zwei Hühner.

Daraufhin wurden zwei Amtsärzte zum Hof geschickt. Sie fanden weitere tote Tiere   zwei Katzen, drei Hasen, ein Meerschweinchen und ein Huhn. Sie lagen in einem verriegelten Hasenstall. Der Verdacht der Tierquälerei stand im Raum, denn auf den ersten Blick sahen die Kadaver aus, als seien sie verhungert. Dr. Andreas Buchner, Amtstierarzt der BH Salzburg-Umgebung, ordnete Auflagen an. "Es gibt engmaschige Kontrollen", so der Veterinär. "Alles was ich angeordnet habe, hat die Familie auch umgesetzt."

Da man feststellte, dass der Landwirt über nicht genügend Futter verfügt, wurde er zum Verkauf eines Teils der Rinderherde aufgefordert: "Er hat zugestimmt. Ein Viehhändler hat 15  Tiere mitgenommen." Jetzt sind noch zehn Tiere im Stall. Zudem betreibt einer der Söhne des Landwirts eine Kleintierzucht. Die Staatsanwaltschaft ordnete trotzdem noch eine Durchsuchung an. Denn nach dem ersten Feuer 2011, bei dem das Haus  und der Stall zerstört wurden, wurde ein Waffenarsenal gefunden. Der Prozess gegen den Bauern endete mit einem Vergleich und einer Geldstrafe. Bei der Hausdurchsuchung am Dienstag  die "Krone" berichtete  wurden drei Pistolen und zwei Langwaffen entdeckt. Außerdem fanden die Ermittler Hitler-Bilder und -Büsten  sowie das Buch "Mein Kampf". "Ich betreibe keine Wiederbetätigung!"Die Familie verteidigt sich: Martin E., seine Frau und die beiden Söhne sagen, dass vieles nicht wahr ist, was über sie berichtet wurde.

"Schießen keine Vögel ab"
"Ja, wir haben ein paar Waffen. Meine Mutter hat ganz legal einen Waffenpass. Wir brauchen sie, um die Krähen von unseren Siloballen zu verscheuchen. Wir schießen aber keine Vögel ab", erklärt einer der Brüder. Die verendeten Tiere seien alle krank gewesen und hätten sich gegenseitig angesteckt. Die Hitler-Bilder und das Buch seien in einer Flohmarktschachtel unter Jesus-Bildern versteckt dabei gewesen. Auch der Vater sagt: "Ich verherrliche das nicht." Die Familie hat laut Landwirt Martin E. am Hof viel zu tun. Man kümmere sich um die Tiere und 10 ha Land. Nun sei auch genug Futter für alle Rinder da.

Manuela Kappes, Kronen Zeitung

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