Binnen zwei Jahren

Land Salzburg plant “Sound of Music”-Museum auf Feste

Salzburg
29.10.2010 15:00
Nach jahrelangen - aber samt und sonders gescheiterten - Bemühungen um ein "Sound of Music"-Museum in Salzburg ist jetzt womöglich ein Durchbruch erzielt worden. Der für Kultur zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter David Brenner (SP) präsentierte am Freitag die Pläne für ein bis zu 500 Quadratmeter großes Ausstellungsareal im sogenannten Speisehaus auf der Feste Hohensalzburg. "Standort, Finanzierung und Konzept sind gesichert", erläuterte Brenner, "wenn alles klappt, könnte das "Sound of Music"-Museum in zwei Jahren eröffnet werden."

Der für Museen zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Wilfried Haslauer (VP) hatte sich bisher erfolglos um ein "Sound of Music"-Museum an den Standorten Schloss Hellbrunn, Barockmuseum Mirabellgarten, Neue Residenz, Stift St. Peter, Schloss Frohnburg, Franziskanerkloster oder Stift Nonnberg bemüht. Jetzt dürfte ihm Regierungskollege Brenner die "Sound of Music"-Show gestohlen haben: Denn der legte eine Machbarkeitsstudie der renommierten Museumsberatungsfirma "Lord Culture Resources" vor. Und die bescheinigt dem geplanten Standort hervorragende Aussichten.

Räume mit relativ wenig Aufwand adaptierbar
Jedes Jahr besuchen 900.000 Menschen die Feste, 300.000 der sechs Millionen Salzburg-Touristen kommen explizit wegen "Sound of Music" in die Stadt, finden aber kein einschlägiges Angebot. Die früher vom Rainer-Regiment genutzten Räume auf der Südseite der Feste stehen bereit und könnten mit relativ wenig Aufwand museumstauglich gemacht werden. Und mit der Burgen- und Schlösserverwaltung sowie dem "Trapp-Experten" und Museumsberater Walter Lutschinger ist "ein Mann mit im Boot, der persönliche Kontakte zur Familie Trapp und den Inhabern der Rechte sowie zur internationalen Filmbranche pflegt", so Brenner.

Brenner: "Haben ein verständliches Museumskonzept"
Brenner sagte, er wolle alles andere als ein "Folkloremuseum mit einer Ansammlung von Merchandising-Produkten". Auch Lutschinger und die Burgen- und Schlösserverwaltung wollen nichts wissen von einem langweilig-seichten Museum zur oberflächlichen Befriedigung des Trapp-Klischees: "Wir haben ein verständliches und modernes Museumskonzept mit Filmen und historisch korrekter Aufarbeitung der Geschichte", sagte Lutschinger. "Die Geschichte der Familie Trapp vom Ende der Donaumonarchie bis zur Zwischenkriegszeit, der Weltwirtschaftskrise und dem Zweiten Weltkrieg ist die Geschichte Österreichs. Da können wir aus dem Vollen schöpfen."

720.000 Euro für Projekt schon auf die Seite gelegt
Noch hat das Land die Filmrechte der Musical-Autoren Richard Rogders und Oscar Hammerstein nicht in der Tasche. "Aber die bisherigen Gespräche sind vielversprechend", so Brenner. "Zuerst aber müssen wir auf Regierungsebene die nötigen Beschlüsse gefasst haben und genau wissen, was wir wollen. Dann erst kann konkret verhandelt werden." Auch der Finanzierungsplan, den Brenner nun vorgelegt hat, wirkt unproblematisch. Das Land hat für das geplante Museum bereits 720.000 Euro auf die Seite gelegt, von denen "nur" 250.000 Euro als Anschubsubvention verwendet werden sollen.

Der Rest der 1,2 Millionen hohen Umbau- und Adaptierungskosten soll via Burgen- und Schlösserverwaltung vorfinanziert und aus dem laufenden Museumsbetrieb refinanziert werden, was sich "mit Sicherheit ausgeht", so Brenner optimistisch. Immerhin erwarten die Autoren der Studie täglich 1.500 Besucher oder 300.000 Besucher jährlich.

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