Die Freiheitsentziehung im November des Vorjahres habe dem Festgehaltenen besondere Qualen bereitet und sei mit besonders schweren Nachteilen verbunden gewesen, erörterte Mediensprecherin Barbara Feichtinger am Donnerstag. Für das Delikt droht eine Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren.
Vorwurf: Gurte an Bauch und Oberschenkel
Die Beschuldigten hätten den 25-Jährigen mit dem Rücken auf das Bett gelegt und seine Arme mit Baumwollschals über dem Kopf am Bett fixiert. Zudem banden sie noch "den Bauch und die Oberschenkel mit zwei Gurten am Bett fest", lautet der Vorwurf. Seine Notdurft musste der Mann im Bett verrichten und dazu seine Eltern rufen, die ihm dann halfen.
Verletzungen von Ärztin entdeckt
Eine Ärztin der Salzburger Christian-Doppler-Klinik hatte Anzeige erstattet, nachdem sie bei dem Patienten Verletzungen an Armen und Beinen festgestellt hatte. Die Handgelenke waren wund gescheuert.
Doch die Familie weist jede Schuld von sich. Der 25-Jährige leide unter Krampfanfällen, hieß es. Nachdem er durch ein Glasfenster vom Wohnzimmer aus ins Freie gesprungen war, habe man ihn aus Angst, dass er wieder springen würde, ans Bett gefesselt.
Eltern laut Anwalt "sehr besorgt" um Sohn
"Die Eltern wollten in keiner Weise ihr Kind verletzen, sondern es schützen", betonte Verteidiger Kurt Jelinek. "Sie sind sehr besorgt um ihren Sohn, stehen zu ihm nach wie vor in einem ausgezeichneten Verhältnis und besuchen ihn jeden Tag im Spital." Auch der mitangeklagte Bruder des 25-Jährigen werde zu Unrecht beschuldigt, meinte der Anwalt. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest.
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