"Demokratielehrer"

Joachim Gauck hält Rede bei Eröffnung der Festspiele

Salzburg
31.05.2011 12:42
Jetzt ist die Entscheidung gefallen – der Bürgerrechtler und spätere Leiter der Stasiakten-Behörde in Deutschland, Joachim Gauck, wird heuer die Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele halten. Der evangelische Pfarrer war führendes Mitglied bei der friedlichen Revolution in der DDR und später Leiter der Behörde, die den Stasi-Nachlass verwaltet und zugänglich macht.

Ursprünglich wollte Landeshauptfrau Gabi Burgstaller heuer ja den Globalisierungskritiker, Sachbuchautor und Politiker Jean Ziegler als Redner einladen, sie zog diese Einladung aber dann wieder zurück, weil sie befürchtete, dass mehr Zieglers angebliche Nähe zu Libyens Diktator Gaddafi als dessen Rede im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen könnte.

Freude über "Reisenden Demokratielehrer"
"Joachim Gauck ist eine spannende Persönlichkeit. Er hat sich in seinem gesamten Wirken für die Freiheit und Einheit der Menschen, für politische Aufklärung und für Versöhnung eingesetzt", gab Burgstaller bekannt. "Gerade in einer Zeit großer politischer Umbrüche ist es besonders erfreulich, Joachim Gauck, den sogenannten 'Reisenden Demokratielehrer', in Salzburg zu Gast zu haben", so Burgstaller.

Gauck wurde 1940 in Rostock geboren und war nach dem Studium der Theologie von 1958 bis 1989 als Pastor tätig. Europaweite Bekanntheit erlangte er, als er 1989 eines der führenden Mitglieder des "Neuen Forums", der Bürgerbewegung der DDR, wurde. Von 1990 bis zum Jahr 2000 war Gauck der erste Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde, auch "Gauck-Behörde" genannt. Die deutsche Presse würdigte ihn für die herausragende Ausübung dieses Amts als "Organisator der Wahrheitsfindung" und als "Herr der Akten und Hüter der Regeln".

Bei Präsidentenwahl erst im 3. Wahlgang unterlegen
Seit 2003 ist Gauck Vorsitzender des Vereins "Gegen Vergessen - Für Demokratie". Der Verein setzt sich für Toleranz und Demokratie und gegen die Ausgrenzung von Minderheiten, politischen Extremismus und Fremdenfeindlichkeit ein. 2010 wurde Gauck als Kandidat für die Wahl eines neuen Bundespräsidenten in Deutschland nominiert und unterlag erst im dritten Wahlgang dem Gegenkandidaten Christian Wulff.

Burgstaller dankte per Aussendung dem Intendanten der Salzburger Festspiele Markus Hinterhäuser, der auf ihr Ersuchen und in enger Abstimmung mit der Landeshauptfrau die Vorgespräche mit Joachim Gauck geführt habe.

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