Verkehr

Jetzt fällt Entscheidung über Salzburger O-Bus!

Salzburg
26.09.2017 20:37

Die Situation vor den Wahlen steht nicht ungünstig für die Öffis in Salzburg, denn jetzt kann die Politik ihr Engagement für die Umwelt und die 54 Millionen Fahrgäste im Jahr beweisen. Dienstag ging es im Aufsichtsrat der Salzburg AG über wesentliche strategische Entscheidungen im Netz von O-Bus sowie Lokalbahn.

"Krone"-Leser sind informiert: Sowohl der Chef des Aufsichtsrates, Christian Struber als auch der General der Energie AG Oberösterreich, Werner Steinecker pochen auf das "Besteller- Prinzip": Die Stadt zahlt und die Öffis fahren.

Mit dem amtsführenden Bürgermeister Harald Preuner und Klubobmann Bernhard Auinger bildet sich eine große Koalition für die Öffis. In weiten Teilen besteht Übereinstimmung.

  • Beide wollen das Netz von einem externen Fachmann auf die Sinnhaftigkeit überprüfen lassen. Müssen die meisten Busse zum Bahnhof fahren? Sind die Intervalle auf manchen Strecken (Mülln) doch etwas zu dicht? Wo liegt das Potenzial für neue Kunden?
  • Beide denken laut über ein besseres Angebot in den Abend- und Nachtstunden nach. Vor allem am Wochenende wäre dies ein Anreiz für die Jugend.
  • Preuner und Auinger zeigen eine deutliche Annäherung an das in der "Krone" vorgestellte Projekt einer unterirdischen Verlängerung der Lokalbahn vom Hauptbahnhof bis zum Schloss Mirabell, also keine teure Fortführung als U-Bahn unter der Salzach.
  • Nach neuesten Berechnungen würde dies (ohne aufwändige Station beim Kongresshaus, das O-Bus Netz bleibt bestehen) rund 110 Millionen Euro kosten.
  • Harald Preuner zur "Krone": "Mit einer 50 Prozent-Beteiligung des Bundes wie bei den neuen U-Bahnlinien 2 und 5 in Wien entfielen nur 55 Millionen auf Salzburg."
  • Geprüft werden soll der Auinger-Vorschlag einer Messe-Bahn: Der Lokalbahn-Ast vom Parkplatz bei der Arena über die Salzach bis in die Lokalbahn-Stammstrecke. Offenkundiger Nachteil: Die Fahrgäste würden wieder beim Hauptbahnhof landen, wo sie umsteigen müssten, die meisten Touristen wollen aber ins Stadtzentrum.
  • Unterschiedlich sind die Ansichten beim Sommer-Fahrplan: Preuner hält die verlangte Summe von 400.000 Euro für einen Normal-Betrieb in den neun Ferien-Wochen für zu hoch, Auinger möchte keine Einschränkungen im Takt. Preuner argumentiert: "Das Geld könnten wir im Netz für das gesamte Jahr gut investieren, es muss bessere Fahrplan-Informationen an Haltestellen geben."
  • Ziemlich fix scheint die Fortsetzung des erfolgreichen Lepi-Busses, die Verbindung zum größten Freibad der Stadt wurde gut angenommen.

Neun Mega-O-Busse sind geplant
Planmäßig ist der erste 25 Meter-Obus aus Luzern in der Schweiz auf einem Tieflader am Dienstag in Salzburg angekommen. Er soll ab 2. Oktober auf der stark frequentierten Linie 3 getestet werden und bei Veranstaltungen im Stadion oder in der Arena auf der Linie 1 zum Einsatz kommen. Eine Garnitur bietet 203 Fahrgästen Platz, die Anschaffung von neun Exemplaren würde elf Millionen Euro kosten.

Tickets beim Fahrer: Hält Betrieb massiv auf
Übereinstimmung zwischen den Politikern besteht bei einem Problem, das neben den Staus für die meisten Verzögerungen im O-Bus-Netz verantwortlich ist: Die Lenker verkaufen Tickets. Zahlt ein Fahrgast mit einem 50 Euro- oder 100 Euro-Schein (das kommt oft vor) entsteht allein durch die Geldrückgabe eine Verzögerung von mehreren Minuten. Das summiert sich.

Bernhard Auinger, IT-Spezialist bei Porsche, schlägt eine aufladbare "Kommunal-Card" vor. Mit der könnten Leistungen der Stadt (Öffis, Museum) bargeldlos an Automaten bezahlt werden.

Hans Peter Hasenöhrl, Kronen Zeitung

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