Fälle explodieren

Internet-Betrug: Züchter ließ Tier-Inserate sperren

Salzburg
21.10.2010 18:21
Die Internet-Kriminalität explodiert: Das Bundeskriminalamt verzeichnet einen Anstieg der Gaunereien im weltweiten Netz um sagenhafte 5.000 Prozent. Wie leicht man ans schnelle Geld kommt, zeigt der Fall einer Thalgauerin, die 22.051 Euro für eine Katze zahlte (siehe Infobox). Ein Salzburger Züchter ließ etliche Betrugs-Inserate sperren.

Werner Embacher betreibt nicht nur das Salzburger Katzenhotel an der Kendlerstraße und ist Züchter von Karthäuserkatzen. Als Sprecher der Zoofachhändler ist er auch mit den Betrügereien mit Tieren im Internet beschäftigt, die derzeit boomen.

„Nachdem ich den Fall der jungen Thalgauerin in der ‘Krone‘ gelesen habe, machte ich mich im Internet auf die Suche“, erzählt Embacher, der bald fündig wurde. „Allein von jener Betrügerin, der die junge Frau aufgesessen ist, fand ich an einem Tag 72 Inserate.“

Werner Embacher markierte die Einschaltungen als bedenklich, woraufhin diese tatsächlich gelöscht wurden. „Aber es dauerte keinen halben Tag, dann waren mehr Annoncen als vorher da.“

Verkäuferin gab sich als Pastorin aus
Interessehalber nahm der Salzburger Kontakt mit einigen Anbietern auf. Es entwickelte sich ein teils bizzarrer Email-Verkehr. So gab sich die angebliche Verkäuferin eines Tibet-Terrier-Welpen sogar als Pastorin aus, die den süßen Kleinen allein aus Zeitgründen weggeben müsse. „Oft wurden Salzburger Adressen angegeben, aber als ich mir die angebotenen Tiere ansehen wollte, waren die Besitzer plötzlich alle im Ausland“, warnt Embacher. Der darauf hinweist, dass jeder Züchter im Prinzip zur Gewährleistung verpflichtet ist, falls es Probleme gibt. „Dazu muss ich aber erstens wissen, wo der Verkäufer wohnt. Man braucht eine schriftliche Bestätigung für den Kauf des Tieres mit genauem Geburtsdatum, Rasse etc. Sonst wird es rechtlich schwierig.“

Garantie auf Samtpfoten vom Züchter 
Embacher selbst gibt seinen Käufern eine umfassende Garantie. „Wenn eine Katze krank wird, was ja immer passieren kann, tragen wir die Tierarzt-Kosten. Ich nehme auch alle meine Katzen zurück, aus welchem Grund auch immer“, sagt Embacher. „Täten das alle Züchter, bräuchten wir keine Tierheime.“

von Gernot Huemer, Kronen Zeitung
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