Stau

Gipfelgespräch: 29 Millionen auf dem Konto

Salzburg
28.10.2016 18:37

Mit einem durchschlagenden Argument kommt Bürgermeister Heinz Schaden am nächsten Freitag zu einem Gipfelgespräch zum Thema "Der große Stau und der Öffi-Verkehr" in Salzburg: Auf einem Treuhandkonto des Verkehrsverbundes liegen nicht weniger als 29 Millionen Euro! Dieses Geld ist sofort verfügbar. Damit können sämtliche O-Bus-Verlängerungen in das Umland der Stadt finanziert werden, ohne einen Euro neue Schulden aufnehmen zu müssen.

Wie dieses geheimnisumwitterte Vermögen entstanden ist, konnte inzwischen teilweise geklärt werden: Es ist Geld, das die Kunden von O-Bus, Bus, Post-Linien und Schnellbahn für Kombi-Tickets im Laufe der vergangenen Jahre bezahlt haben. Und es ist typisch für die Salzburger Verkehrspolitik: Die verschiedenen Institutionen konnten sich nicht einigen, wem das Geld gehört, also blieb es auf dem Treuhandkonto liegen, dieses befindet sich nun angeblich im Bereich der Salzburg AG. Bürgermeister Heinz Schaden, den die "Krone" am Freitagnachmittag bei der Rückfahrt von einer Besprechung in Wien erreichte, greift den Verkehrsverbund massiv an: "Da funktioniert beim Verkehrsverbund vieles nicht. Alte Jahresabrechnungen fehlen oder sind offen und ein Vermögen von 29 Millionen zu erwirtschaften und immer nur von Einsparungen bei den Fahrplänen zu sprechen, das muss in die öffentliche Diskussion kommen!" Genügend Themen für den Verkehrsgipfel am Freitag der kommenden Woche, bei dem konkrete Maßnahmen beschlossen werden sollen, von Vertretern des Landes (Wilfried Haslauer, Astrid Rössler und Hans Mayr) sowie der Stadt (Schaden und Johann Padutsch). Die Chefin des Verkehrsverbundes, Allegra Frommer, hat jedenfalls ziemlichen Erklärungsbedarf.

Pläne Für O-Bus nach Eugendorf waren fertig
Die "Krone" sprach mit Helmut Mödlhammer, Präsident des Gemeindebundes und früher Bürgermeister der Stadtrand-Gemeinde Hallwang. Er sagte aus, dass eine Verlängerung der O-Bus Linie 4 von Mayrwies (einem Ortsteil von Hallwang) bis nach Eugendorf fix und fertig geplant war, aber "aus Kostengründen" abgelehnt wurde. Auch Helmut Mödlhammer ist der Meinung, dass nur durch eine Zusammenarbeit aller Gemeinden im Zentralraum das Stau-Problem gelöst werden kann. Wir berichteten, welche Maßnahmen (neben der Errichtung von Abstellplätzen für Pendler und Urlauber vor den Toren der Stadt) geplant sind:

Eine Verlängerung der O-Bus-Linien über die Stadtgrenzen:
-) Linie 6 nach Bergheim und zum Handelszentrum.
-) Linie 11 (neu) nach Lengfelden und weiter nach Elixhausen.
-) Linie 4 von Hallwang nach Eugendorf.
-) Linie 8 von Salzburg-Süd nach Elsbethen.
-) Linie 28 (Albus) vom Hanuschplatz nach Anif, Maximarkt und Niederalm.
-) Linie 5 nach Grödig.
-) Linie 10 nach Wals zur Kreuzung Großgmain/Walserberg.
-) Linie L (neu) im Sommer als Rundlinie zum Bad nach Leopoldskron.

Kein "dünner" Fahrplan in den Schulferien
Die Politik ist sich einig, dass der "ausgedünnte" Sommerfahrplan in den Schulferien in dieser Form von der Salzburg AG nicht mehr umgesetzt werden darf. "Da werden Tausende Fahrgäste vergrault und die Touristen stehen ahnungs-und fassungslos bei den Haltestellen!" Der "dünne" Sommerfahrplan ist insofern widersinnig, da eine Karte von den Salzburger Festspielen gleichzeitig als O-Bus-Ticket gilt. Der Bus kann drei Stunden vor Beginn der Vorstellung bis zum Betriebsende ohne Aufzahlung benützt werden. Für den Bereich der Bahnlinien gibt es Konkretes: Die S-Bahn von Freilassing über Mülln-Altstadt nach Salzburg-Hauptbahnhof kann mit der Fertigstellung der Brücke über die Saalach (drei Gleise) ab Dezember 2017 im 15-Minuten-Takt geführt werden. Die Hochgeschwindigkeitsbahn zwischen Salzburg und Köstendorf ist ebenfalls auf Plänen fixiert. Eine Delegation aus Stadt und Land soll zu Verkehrsminister Jörg Leichtfried nach Wien reisen und einen früheren Baubeginn erreichen. Verstärkt werden soll auch die Frequenz auf der Bahnlinie Mattighofen (OÖ) -Straßwalchen - Salzburg-Taxham.

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