In Graben gefallen

Gehbehinderte Frau überlebt nach Sturz Nacht im Freien

Salzburg
21.04.2011 10:50
Im Pinzgau hat eine 74-jährige Frau die Nacht auf Donnerstag bei einer Temperatur von rund fünf Grad plus im Freien überlebt. Die gehbehinderte Bewohnerin des Seniorenheimes Neukirchen am Großvenediger war am Mittwoch bei ihrem Abendspaziergang in einen Graben gestürzt und kam nicht mehr alleine heraus. Eine stundenlange Suchaktion von Feuerwehr, Bergrettung, Polizei und Hundepatrouille in der Nacht brachte keinen Erfolg, erst ein Autofahrer entdeckte die Frau schließlich früh am Morgen.

Die Frau wurde im Heim beim Abendessen um 16.30 Uhr zum letzten Mal gesehen. Später brach sie mit ihrem Rollator noch zu einem Spaziergang auf. Als sie um 23 Uhr aber immer noch nicht zurück war, schlug die Nachtschwester Alarm. Die Polizei kontaktierte zunächst die Verwandten, ob sich die Frau bei ihnen aufhalte. Da dies nicht der Fall war, wurde eine Suchaktion gestartet, an der sich 20 Feuerwehrleute, 15 Helfer der Bergrettung, eine Polizei- und eine Hundepatrouille beteiligten.

Feuerwehr suchte nach Pensionistin bis 3 Uhr früh
"Wir haben das ganze Heim und alle ihre Spazierwege, die sie immer geht, abgesucht", berichtete einer der Polizisten. Da die Vermisste auch dort nirgends zu finden war, wurden alle Straßen und Wege abgegangen, wo Gehbehinderte mit einem Rollator überhaupt hinkommen. Aber auch das blieb ohne Erfolg, und so musste die Suche um 2 Uhr abgebrochen werden, die Feuerwehr durchkämmte aber das Gebiet noch eine Stunde länger. Die Hilferufe der Frau hörten die Einsatzkräfte bei ihrer Suche leider nicht.

Frau war "eigentlich recht gut beisammen"
Gegen 6 Uhr fand ein Autofahrer die 74-Jährige schließlich bei einem Betriebsgelände nur etwa 500 Meter vom Seniorenheim entfernt, wo sie die ganze Nacht verbracht hatte. Nach Angaben von Polizisten hatte es während der Nacht eine Außentemperatur von fünf Grad plus. Sie habe die Nacht "auf keiner guten Unterlage" zugebracht, schilderte sie im Krankenhaus Mittersill dem diensthabenden Oberarzt Thomas Hutter. Doch die Pensionistin dürfe einen Schutzengel gehabt haben. "Sie hat nicht schlecht ausgeschaut und war eigentlich recht gut beisammen", sagte der Mediziner. Die Seniorin war "nicht massiv unterkühlt" und habe beim Sturz zwar Prellungen, aber keine Brüche erlitten. Sie wurde zur Beobachtung zumindest für Donnerstag stationär aufgenommen.

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