Salzburg erstickt im Verkehr – das ist an sich nichts Neues. Wohl aber die Zahlen, die von Stadt und Land in regelmäßigen Abständen erhoben werden: 90.000 Autolenker sind es täglich, die die Stadt ansteuern und meist einen Parkplatz suchen. Gefunden wird er in den Wohngebieten in Salzburg Süd, Herrnau sowie in Schallmoos, Gnigl, Itzling und Liefering.Dort sind die Parklücken noch kostenfrei, dann geht es mit dem Bus, Fahrrad oder zu Fuß weiter. Sehr zum Ärger der dort Wohnenden, die dann sprichwörtlich "zehn Mal um den Block" fahren müssen. Im Gegenzug gibt es nur 4200 gebührenpflichtige Parkplätze in den blauen Zonen in der Stadt, im Durchschnitt wird eine 200-prozentige Überbelegung pro Stellplatz in der Innenstadt, Neustadt und Mülln gezählt. In der Elisabethvorstadt sind es zu Spitzenzeiten sogar 400 Prozent, während die Zahl sich in den übrigen Stadtteilen bei 150 Prozent eingependelt hat.
Blaue Parkplätze sind hoffnungslos überbelegt
Seit einem Jahr arbeitet das Verkehrsamt deshalb auf Beschluss der Stadtregierung an der Ausweitung der Kurzparkzonen, um die Pendler noch weiter an den Stadtrand zu drängen und sie zum Umstieg auf Öffis zu bewegen. In Erwägung gezogen wird auch ein Park & Ride Parkplatz bei der PSV-Halle in Salzburg Süd. Auch weil es dort rund herum viele Beschwerden von Einkaufszentren und Supermärkten gibt, deren Stellplätze zum Dauerparken missbraucht werden. Gefackelt wird aber nicht lange, eine Anzeige ist sehr schnell fällig. Die derzeit bestehenden Kurzparkzonen sind zwar eine einträgliche Geldquelle: Fast fünf Millionen Euro nimmt der Magistrat mit eingeworfenen Münzen und Strafzetteln ein, dennoch wird beim Aufstellen neuer Automaten und Einrichtung von blauen Zonen aus Kostengründen noch getüftelt: Die so genannte Parkraumbewirtschaftung, die private Sicherheitsfirmen ausführen, kostet jährlich einige Hunderttausend Euro.
Auf der einen Seite gibt es noch die bequemere Variante mit gebührenfreien blauen Zonen, wo Autofahrer lediglich eine Parkuhr hinter die Scheibe legen müssen. Auf der anderen Seite versucht das Verkehrsamt mit Anwohnerzonen die Pendler zu verscheuchen. Die Stadt Innsbruck hat damit schon Erfahrung, in dem sie "grüne Zonen" eingerichtet hat. Dort zahlen Pendler an den Stadträndern eine Jahres- oder Halbjahrespauschale und dürfen dann dort parken. Doch wohin mit den vielen "Auswärtigen"? Verkehrslandesrat Hans Mayr arbeitet derzeit intensiv am Ausbau von Park & Rides rund um die Stadt: "Wir machen das zusammen mit dem Verkehrsverbund, der ein Konzept entwickelt. Ziel ist es, den Individualverkehr in der Stadt so gut wie möglich zu reduzieren. Der SVV wird Kombitickets mit Parken und Öffi-Nutzung erarbeiten und anbieten."
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