Das Schicksal spielte der Mittersiller Familie übel mit: Der Bruder von Eva L. ist seit einem Arbeitsunfall an den Rollstuhl gefesselt. Am 4. Mai kam Eva L. abends von der Arbeit heim und brach zusammen. Ihre Schwägerin alarmierte den Notarzt, der sofort kam – vergeblich: Er konnte nicht mehr helfen.
Wenige Minuten darauf kam der Notarzt-Helikopter – und der bescherte kurz darauf den nächsten Schock. Die Familie hatte diese Retter aus der Luft nicht gerufen. Dennoch sollten die Mittersiller die gesamten Kosten für den Einsatzflug bezahlen – exakt 2.710,90 Euro.
Heli-Firma schaltete Anwalt ein
Die Krankenkasse weigerte sich, die Kosten zu tragen, weil die Frau bereits tot war, als der Hubschrauber kam. Die Helikopter-Firma sprach der Familie zwar ihr Beileid aus – über den Anwalt beharrte sie aber auf der Bezahlung und wollte die Rechnung als Forderung in der Verlassenschaft anmelden.
"Zahlung wäre unmenschlich"
"So etwas darf nicht zu Lasten der ohnehin schwer geplagten Familie gehen, die noch dazu den Notarzt-Helikopter gar nicht angefordert hat", meinte der Mittersiller Stadtchef Wolfgang Viertler. Landesrätin Erika Scharer pflichtete bei – und konnte helfen: "Ich habe das mit der Hubschrauber-Firma Schieder aus Tirol geklärt. Sie zieht diese Rechnung zurück", berichtete sie Freitag. "Die Familie hat genug mitgemacht. Diese Zahlung wäre einfach unmenschlich."
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