Drei Tonnen Sand und viel beruhigende Worte waren in der Nacht zum Mittwoch nötig, um der Lage im Zeltlager mit 240 Insassen an der Alpenstraße Herr zu werden: Bürgermeister Heinz Schaden, der vor Ort war, ließ für einen Teil der am ärgsten betroffenen Flüchtlinge die Sporthalle Alpenstraße provisorisch öffnen. Die Gemeinderatssitzung Mittwochfrüh begann deshalb eine halbe Stunde später. Schaden formulierte mit den Klubchefs der Fraktionen (außer FPÖ) eine Resolution an Verteidigungsminister Gerald Klug: "Es reicht, öffnet endlich die Schwarzenbergkaserne!"
Mit eindringlichen Worten mahnte Schaden zu Solidarität und zum Handeln: "Österreich hat schon mehrere Flüchtlingswellen und Krisen gemeistert, also werden wir bitte auch diese schaffen." Doch derzeit schaut es nicht danach aus: 450 weitere Plätze müssen bis Ende Juli zu den exakt 2.400 bereits bestehenden her - Minister Klug weigert sich, die Schwarzenbergkaserne aus Sicherheitsgründen (Munition, militärisches Gerät) zu öffnen.
Alternativen im Lungau
Als Alternative steht die Struckerkaserne in Tamsweg bereit, wird aber von Landeshauptmann Wilfried Haslauer abgelehnt. Dafür wurde aber Mittwochabend eine Lösung gefunden: "50 bis 70 Flüchtlinge können ab 15. Juli einziehen. Zuerst im Berufsschulheim und dann in Wohncontainern, sobald diese aufgestellt werden konnten. Das Grundstück gehört der Salzburg AG in der Nähe der Struckerkaserne. Die Betreuung wird das Rote Kreuz übernehmen. In Gesprächen hat mir Innenministerin Johanna Mikl-Leitner zugesagt, dass damit eine Unterbringung von Flüchtlingen in der Kaserne oder auf Kasernengrund kein Thema ist. Voraussetzung ist, dass der Lungau insgesamt aber seine fiktive Bezirksquote weiterhin erfüllt, was schon bisher mit mehr als 140 Prozent der Fall ist", sagte Landeshauptmann Haslauer.
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