Zu starker Andrang

Flüchtlings-Quartier gesperrt

Salzburg
20.11.2015 17:52
Es kam noch schneller als erwartet: Die Stadt sperrte das Notquartier für Flüchtinge in der Ex-Autobahnmeisterei in Liefering - nur einen Tag später, nachdem sie diese Maßnahme angedroht hatte.

1.150 Menschen haben dort Platz, zu Mittag waren es knapp 1.500 - und wieder rollten Busse an, bis rund 2.000 erreicht wurden. Einsatzleiter Michael Haybäck ordnete die Sperre an, um nicht völlig im Chaos zu versinken. Die Busse fuhren nach Oberösterreich weiter, andere Flüchtlinge wurden zur Grenze gebracht, wo aber bereits 350 auf den Übergang warteten. Ausgelöst wurde der Engpass mit der Tatsache, dass mehr als 500 Asylwerber - also jene, die in Österreich ansuchten - die Feldbetten besetzen, weil sie nirgendwo anders hin können. Für Quartier und Betreuung sind Bund und Land zuständig, die aber wegen des Andrangs nicht nachkommen. Die Stadt springt notgedrungen ein, eine rechtliche Grundlage gibt es dafür nicht.

Am Freitag wurde bekannt, dass Deutschland Flüchtlinge aus Marokko abweist: Das Land gilt als sicher, die Flucht aus wirtschaftlichen Gründen wird nicht akzeptiert. So führt sie der Weg zurück nach Salzburg, wo sie ihr Glück versuchen. Bürgermeister Heinz Schaden gab am Donnerstag dazu Zahlen bekannt: Nur acht von 40 täglichen Asylanwärtern stammen inzwischen aus Syrien, die anderen aus nordafrikanischen Staaten, Irak, Iran, Afghanistan und Pakistan.

"Es sind schon Leute aus Traiskirchen gekommen"
In der Ex-Autobahnmeisterei kommt es außerdem zu zusätzlichen Problemen: "Es tauchen Asylwerber auf eigene Faust auf, die seit Wochen im Asylverfahren sind und die weiße Karte haben. Sie haben eine Unterkunft, die ihnen aber nicht mehr gefällt. Es sind schon Leute aus Traiskirchen gekommen. Das geht so nicht weiter", sagte Stadtvize Harald Preuner nach der Einsatzbesprechung.

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