Explosive Debatte

Feuerwerkslager in Wals geplant – Sicherheitsrisiko

Salzburg
04.10.2009 09:06
Heftige Diskussionen gibt es derzeit um ein geplantes Riesen-Feuerwerkslager in der Gemeinde Wals! VP und Grüne (!) haben den Flächenwidmungsplan abgeändert, damit in Gois 400 Tonnen Feuerwerkskörper gelagert werden können. Die Lkw mit der explosiven Ladung müssten an zwei Schulen und Gasthäusern vorbei sowie mitten durch Viehhausen.
„Ich frage mich, warum sich die Gemeinde das antut“, so SP-Mandatarin Anni Wirnsperger wörtlich: „Wahrscheinlich nehmen wir demnächst auch noch eine Giftmülldeponie, weil der Bürgermeister den Hals nicht vollkriegen kann.“


Denn eigentlich sollte das seit Jahren leer stehende Munitionsdepot des Bundesheeres, das den Grund nur von einem Bauern gepachtet hatte, nach Ende der Widmung abgerissen werden. Doch das kommt für Bürgermeister Bieringer nicht in Frage, Tonnen von Beton müssten dazu abgetragen werden: „Der Schwerverkehr würde ein Jahr lang durch die Siedlungen in Viehhausen rollen.“


Simmt nicht, sagt Anni Wirnsperger: „Der Bürgermeister müsste als früherer Bundesheer-Angehöriger wissen, dass das Militär alle Autobahn-Betriebsauffahrten nutzen darf“. Und so eine gibt es in unmittelbarer Nähe des Munitionsdepots.

Geplantes Lager in beliebtem Ausflugsgebiet
In Wirklichkeit ginge es also auch der reichen Gemeinde Wals nur ums Geschäft. Doch wie brandgefährlich Feuerwerkskörper sind, zeigte sich im Mai 2000 bei der verheerenden Explosion einer Feuerwerksfabrik in Enschede (Holland) mit 22 Toten. „Das geplante Lager mit 400 Tonnen Feuerwerkskörpern liegt in einem der am meisten frequentierten Ausflugsgebiete der Salzburger“, klagen die Anrainer, die nun eine Unterschriftenaktion gestartet haben: „Und das Pyrotechnik-Lager ist als lebensgefährlicher Seveso-II-Betrieb eingestuft.“

,,Nicht auszudenken, wenn hier etwas passiert“
Eine oberösterreichische Firma möchte die ausschließlich in Übersee produzierten Knallkörper dort einlagern. Täglich würden Lkws mit der gefährlichen Fracht an der Volks- und Hauptschule von Viehhausen vorbeidonnern, aber auch am viel frequentierten Gasthof Laschensky, dem erklärten Lieblingswirten von Bürgermeister Ludwig Bieringer. Dann geht es über enge Straßen durch die Sendlwegsiedlung. „Nicht auszudenken, wenn hier etwas passiert“, so Wirnsperger. Jetzt liegt die Entscheidung beim Landes-Naturschutz und Wasserrecht.

von Wolfgang Weber, „Salzburger Krone“

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