EU plant Strafen

Feinstaubbelastung zu hoch – Land macht nun mobil

Salzburg
08.02.2011 19:30
30 Mal im Jahr darf der Feinstaub-Grenzwert überschritten werden, in Salzburg war das 2010 aber gleich an 39 Tagen der Fall. Jetzt droht die EU mit einer Strafe von 300.000 Euro pro Tag. Unter Zugzwang will das Land nun Maßnahmen setzen: Am Beginn mit einer Umstiegsaktion für mehr Fernwärme statt Hausbrand.

Um durchschnittlich neun Monate wird die Lebenserwartung in Österreich verkürzt – durch die Feinstaubbelastung. "Wer die Fakten verharmlost, agiert fahrlässig", sagte Umweltschutz-Landesrat Walter Blachfellner: "Man war zu lange nur auf das Problem fixiert und hat die Feinstaubbelastung zu wenig ernst genommen." 100 Tote und 2.244 Asthmafälle gehen im Land Salzburg jährlich laut Statistik auf das Feinstaub-Konto.

Rund 5.000 Wohnungen mit Heizungs-Umrüstpotenzial
Blachfellner legte nun ein Maßnahmenpaket vor, mit dem die Feinstaub-Belastung schon bald entscheidend reduziert werden soll: Bereits umgesetzt ist ein 20-Prozent-Landes-Zuschuss zu den Jahreskarten der Öffis - viele steigen deshalb auf Bahn und Bus um. Die Mautbefreiung im Stadtgebiet ist auch ein vorrangiges Ziel - so will man Anrainer, die unter dem Umgehungsverkehr leiden, entlasten.

Das Land verhandelt zudem mit allen Wohnbaugesellschaften, um alte Öl- und Kohleheizungen in den oft Jahrzehnte alten Wohnblocks durch Fernwärme zu ersetzen. 800.000 Euro an Förderungen sollen hier fließen, man hofft auch auf die Unterstützung durch die Salzburg-AG. Alleine die GSWB schätzt das Umrüst-Potenzial auf 5.000 Wohnungen. Die Gespräche starten demnächst.

"Müssen vom Diesel komplett wegkommen"
Außerdem soll das Angebot und der Fuhrpark bei den Öffis verbessert werden. Blachfellner: "Es gibt bereits 30 Gas-Busse, wir müssen vom Diesel komplett wegkommen." Einen enormen Anteil am Feinstaub haben auch Großbaustellen in der Stadt – wie zuletzt der Uni-Park. "Wir haben einen Ratgeber für Baufirmen zusammengestellt, hier könnte man ebenfalls noch viel erreichen."

von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung

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