Wieder Ablehnung

Familie bekommt keinen Welpen von Salzburger Tierheim

Salzburg
17.11.2010 09:01
Lauter geworden ist die Kritik an der Vergabe-Praxis des Salzburger Tierheims. So meldete sich schon wieder eine junge Frau bei der "Krone": Sie wollte einen Beagle-Welpen in die Familie holen. Doch weil sie als Tagesmutter arbeitet, sei sie nicht geeignet. Selbst Landesrat Sepp Eisl spricht von einer "unerträglichen Situation".

Als sie durch die "Krone" vom Schicksal zweier an der Autobahnraststätte am Walserberg ausgesetzten Beagle-Mischlings-Welpen erfuhr, wusste die 31-jährige Daniela Maksuti sofort: "Wir nehmen einen zu uns!" Die Frau, ihr Mann sowie die Kinder Selma, 5 Jahre alt, und David, 9 Jahre alt, wünschen sich schon lange sehnlich ein Haustier. "Ein Hund wäre ideal. Wir gehen viel Wandern, verbringen so viel Zeit wie möglich im Freien und haben auch einen Gemeinschaftsgarten", so die zweifache Mutter.

Das passe nicht zusammen
Die Familie besuchte die Welpen im Salzburger Tierheim und entschied sich für "Bronco". Doch nach dem ersten Spaziergang war auch schon wieder Schluss. Denn als die Frau am Montag nachfragte, wie es jetzt mit der Vergabe aussehe, erklärte man ihr, dass sie Bronco nicht bekommen würde. "Die zuständige Dame wollte sich unser Haus nicht einmal ansehen. Sie meinte nur, als Tagesmutter sei ich ungeeignet. Ein Beagle ist ein Jagdhund und ich betreue ja Kinder. Das passe nicht zusammen." Die Mauter und ihre Kinder sind bitter enttäuscht.

Anforderungen scheint kaum wer gerecht zu werden
Sie sind nicht die ersten, die abgelehnt wurden. Ähnlich erging es in der Vergangenheit Dutzenden Salzburgern, wie die "Krone" berichtete. Die Schriftführerin des Tierheims, eine gelernte Kindergärtnerin, die ihre Schützlinge alle sieben Tage einmal besucht, entscheidet über die Vergabe der Hunde. Doch ihren Anforderungen scheint kaum wer gerecht zu werden, deswegen sitzen viele Vierbeiner teils jahrelang in ihren Zwingern, obwohl sich schon Interessenten gefunden haben.

Ausbau des Tierheims in Hallein gefördert
Selbst Landesrat Sepp Eisl sieht es als unerträgliche Situation. Mittlerweile bezahlt das Land dem Tierheim bei der Aufnahme eines Findlings nur noch die Verpflegung für 30 Tage. Im Vorjahr flossen so 48.000 Euro in die Karolingerstraße. Jetzt unterstützt Eisl den Ausbau des Tierheims in Hallein mit 200.000 Euro. "Dort funktioniert die Zusammenarbeit und die Vermittlung der Tiere." In Hallein wird noch dazu auf einem Grund des Landes gebaut.

Kronen Zeitung

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