Fataler Irrtum

“Falsches Zell”: Araber kauften Immobilien auf

Salzburg
03.09.2016 15:50

Eigentlich wollten sie ja nach Zell am See und schlugen bei angebotenen Immobilien gleich zu: Doch das Traum-Grundstück befand sich im deutschen Zell an der Mosel. Dieser Irrtum sorgt auch in deutschen Medien für Schmunzeln. Verwechslungen gab es schon früher: Die beiden Zells haben auch die gleiche Vorwahl.

Ein anfängliches Missverständnis auf Google Maps habe dazu geführt, heißt es in deutschen Medien. Wie ein Lauffeuer sprach sich dann herum, dass in Zell Immobilien zu haben seien. Seit Monaten würden sich arabische Scheichs um Häuser und Anwesen im kleinen Moseldorf (Rheinland-Pfalz) bemühen. Ein örtlicher Makler wendet schlaue Werbetricks an und spricht sogar von "Totalausverkauf". Mit der Mosel hat auch das deutsche Zell genug Wasserreserven für arabische Urlaubsträume zu bieten. Zufrieden seien auch nach einem klärenden Blick auf die Landkarte alle und das "zweite Zell" habe sich in den Emiraten als heißer Kauftipp herumgesprochen.

Für Karl-Heinz Simon, Bürgermeister in der Verbandsgemeinde (24 kleine Dörfer und der Zentralort Zell), hält sich das Ausmaß noch in Grenzen: "Zwei Kuwaitis wohnen fix hier", bestätigt er. Ein Makler sei aber im Nahen Osten höchst aktiv. Von 15 Objekten in letzter Zeit ist die Rede. "Sie nutzen es nur für Ferienzwecke", erklärt der Bürgermeister, dass die Gäste dann nicht unbedingt gemeldet sind. Zell am See und Zell an der Mosel trennen nicht nur 670 Kilometer, sondern auch Welten, wenn es um Zweitwohnsitze geht. Eine in Deutschland zwar mögliche Zweitwohnsitzsteuer wurde in der Region Rheinland-Pfalz noch nicht eingeführt. Es gebe für nicht EU-Bürger keine großen Einschränkungen am Immobilien-Markt. In Zell am See ist das nicht ganz so einfach: Das Ausländergrundverkehrsgesetz regelt die Transaktionen. Gefragt sind vor allem Luxus-Wohnungen in Aparthotels. Im diskutierten und lange bekämpften "Bellevue" hätten sich beispielsweise arabische Familien eingekauft.

Verwechslungen zum Schmunzeln
Verwechslungen gab es auch früher schon, immerhin sind die beiden Zells auch mit der gleichen Vorwahl 06542 zu erreichen. "Wir haben einmal einen holländischen Rollrasen bestellt", erzählt ein Gemeindemitarbeiter, dass der "grüne Boden" für ein Event nach einer Irrfahrt in den Pinzgau schon gelbe Flecken aufwies. Und der Bürgermeister erinnert sich amüsiert: "Es wollten auch schon Hotelgäste bei mir im Vorzimmer einen Urlaub im Pinzgau buchen."

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