Aus 20 Einzelgeräten

Eugendorfer Firma entwickelt Maschine für Gotthard-Tunnel

Salzburg
04.06.2010 10:24
Es ist eine "Monster-Maschine", die Andreas Angerer aus Eugendorf (Bild) konstruiert hat: Das Betoniersystem, das der 46-jährige Techniker für den Bau des Gotthard-Tunnels in der Schweiz entwickelte, besteht allein aus 20 verschiedenen Einzelgeräten und kostet 1,6 Millionen Euro. Die Superlative sind gerechtfertigt, handelt es sich doch um den längsten Eisenbahntunnel der Welt.

Der Absolvent der Salzburger HTL stieg 2005 zum Geschäftsführer der MBU (Maschinenbau-, Bauwesen- und Umwelttechnik - Forschungs- und Entwicklungsges.m.b.H.) in Schwaighofen-Egg auf, die 1989 von Dietrich Ranner gegründet worden war. "Spezialität" des innovativen Unternehmens ist der Sondermaschinenbau.

Und eine Extrakonstruktion mit enormen Ausmaßen war nun beim Bau des Gotthard-Tunnels in der Schweiz gefordert. Denn hier geht es um den bislang größten Eisenbahntunnel der Welt. Mit zwei Röhren – und jede ist 57 Kilometer lang (der Eurotunnel unter dem Ärmelkanal misst "nur" 50 Kilometer).

Eigenes System entwickelt
Der Baukonzern Alpine fädelte den Deal für die Firma ein (Angerer: "Wir sind eigentlich nur zwei Leute, wollen jetzt aber vergrößern"). Mit herkömmlichen Betonmischern geht in den Gotthard-Röhren rein gar nichts. "Wir haben ein eigenes System entwickelt", erläutert Angerer: "Das Gerät besteht aus 20 Einzelmaschinen, Kernstück ist eine zehn Meter lange Verteilerstation, über die der Beton für den Einbau der Geleise verteilt wird."

Hoffen auf weitere Aufträge
Diese wird alle 20 Minuten von einem ebenfalls zehn Meter langen Transporter mit jeweils fünf Kubikmetern Beton versorgt. Am dritten Teil der "Monster-Maschine", dem Arbeitswagen, sind zehn Mitarbeiter mit der Herstellung einer sauberen Oberfläche beschäftigt. Dahinter folgen 14 mit Planen überdachte Wagen, die den Frischbeton vor Rissbildung schützen. "Jetzt hoffen wir auf weitere Aufträge", sagt Angerer.

von Harald Brodnig, Kronen Zeitung

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