Diesen Tag mit unglaublichen Verkettungen von Unfällen wird Erwin Holler nie mehr vergessen. "Ich habe heute noch massive Albträume", erzählte der Baupolier aus Engelhartszell (OÖ) der "Krone". Aber nicht wegen des Sturzes mit seiner Ducati auf dem Salzburgring: "Gestürzt bin ich schon öfter. Das gehört halt dazu", so der frühere Hobby-Rennfahrer. "Aber wie dann der Hubschrauber vom Dach des UKH mit einem 'Mordstuscher' 20 Meter hinuntergekracht ist: Das krieg ich einfach nicht mehr aus dem Kopf!"
Immer wieder Operationen vonnöten
Und aus dem Körper auch nicht - am "Ring" erlitt Holler Serienrippenbrüche und Lungenverletzungen. Im UKH wurde dann zusätzlich noch ein Wirbelbruch festgestellt. Zweimal musste der Oberösterreicher wegen dieser Fraktur bereits unters Messer. Demnächst muss er schon wieder auf den Operationstisch. Der Grund: "Die linke Seite des Brustkorbs dehnt sich nicht mehr."
Vor letztem Prozesstag auf Vergleich geeinigt
Nach dem Unfall verhandelte Johann Bruckner, Hollers Anwalt, zwei Jahre mit der englischen Rückversicherung der "Generali", die den ÖAMTC als Hubschrauberbetreiber vertritt. Ihr Angebot: 14.000 Euro. Für Holler zu wenig, er zog vor Gericht. Richter Franz Schmidbauer zur "Krone": "Ich habe ein medizinisches Gutachten eingeholt, einen Sachverständigen für Flugverkehr gehört, dann noch einmal den Mediziner. Aber vor dem letzten Prozesstermin haben sich die Parteien auf einen Vergleich geeinigt."
Erwin Holler: "Da habe ich 8.000 Euro bekommen, 6.000 weniger als das erste Angebot. Aber schwere Opiate gegen die Schmerzen, der Prozess, das alles hat mich fertiggemacht. Ich konnte einfach nicht mehr."
von Manfred Heininger, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.