Oase im leeren Raum

Elisabethpark-Chef: “Wir bringen Leben nach Gastein”

Salzburg
03.02.2011 18:23
Das Zentrum in Bad Gastein ist leer, die Sorge nach dem "Nein" zur Schareck-Bahn wächst. Es gibt aber pulsierende Ausnahmen wie das Hotel Elisabethpark. Das prächtig restaurierte 240-Betten-Haus bringt Leben. Direktor Sergej Sokolov im "Krone"-Interview über Russen-Tage, Chancen und seine Liebe zu Gastein.

Krone: Herr Direktor Sokolov, fühlen Sie sich als einsamer Kämpfer für Bad Gastein?
Sergej Sokolov: Das Hotel Weismayr und wir sind leider im Zentrum die einzigen Häuser, die in Betrieb sind. Jammerei nützt aber nichts. Mein Motto ist: 'Wer suchet, der findet.' Und es gibt in Bad Gastein auch sehr engagierte Personen, wie unsere Tourismus-Chefin, sie kämpft wirklich wie eine Löwin.

Krone: Das Hotel wurde von einer internationalen Investorengruppe aufgekauft. Sie kommen aus Russland. Waren die Gasteiner anfangs skeptisch?
Sokolov: Das habe ich erwartet. Die Leute sind aber sehr offen und gutherzig hier. Ich fühle mich heute hier seelenmäßig mehr zu Hause als in Moskau. Die Einheimischen freuen sich, dass in Bad Gastein auch etwas passiert.

Krone: Das "Elisabethpark" ist also keine Hotelburg mit leeren Zimmern?
Sokolov: Ganz und gar nicht. Im Winter liegt die Auslastung bei 80 Prozent. Um den 6. Jänner herum haben wir nur Russen hier. Die Gäste kommen aber von überall her: Gerade hatten wir 130 Texaner im Haus.

Krone: Ärgern Sie als Russe die Vorurteile gegenüber Ihren Landsleuten?
Sokolov: Russen sind anders. Sie zahlen gut – das ist das Positive. Sie brauchen aber auch sehr viel persönliche Betreuung.

Krone: Sie sind in Bad Gastein als "Showman" bekannt...
Sokolov: Wir wollen den Gästen etwas bieten. Zur russischen Weihnacht haben wir ein großes Fest veranstaltet. Ich habe die Kinder zum Beispiel selbst als Weihnachtsmann, den man bei uns Väterchen Frost nennt, überrascht.

Krone: Stellt eine russische Führung einheimische Mitarbeiter ein?
Sokolov: Von 60 Angestellten ist der Großteil aus der Region. Wer aus dem Gasteinertal kommt, hat eine andere Bindung zum Haus. Die Leute sind stolz darauf.

von Sabine Salzmann, Kronen Zeitung

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