Von Pkw umgemäht

Drei Radfahrer getötet – Ursache gibt Rätsel auf

Salzburg
11.04.2011 12:19
Einen Tag nach dem tragischen Unfall in Bruck an der Glocknerstraße (Pinzgau), bei dem am Sonntagnachmittag drei Radfahrer ums Leben gekommen sind, herrscht in der Gemeinde Betroffenheit. "Die Stimmung ist getrübt", so Bürgermeister Herbert Reisinger am Montag betroffen. Die Ursache für den Zusammenstoß ist noch nicht geklärt, für den Gerichtsgutachter kommen drei Möglichkeiten infrage: Ein missglücktes Überholmanöver, zu hohes Tempo oder ein technisches Gebrechen am Auto.

Die Ausflügler wurden kurz nach 14 Uhr von einem Pkw, der von einer 21-jährigen Pinzgauerin gesteuert wurde, erfasst und so schwer verletzt, dass für sie jede Hilfe zu spät kam. Sie starben noch an der Unfallstelle.

Eines steht für den gerichtlich beeideten Sachverständigen Gerhard Kronreif einen Tag nach dem Unglück jedenfalls schon fest: Am Wagen der 21-Jährigen waren noch Winterreifen montiert, die bei einer Asphalt-Temperatur von 30 Grad wie am Sonntag mit Sommerreifen nicht mehr mithalten können: "Die Winterreifen werden weich und haben wesentlich weniger Haftung und Reibung, geraten leichter ins Schleudern und die Bremswege werden länger", erklärte er. Am Unfallort wurde eine über 80 Meter lange Schleuderspur gemessen.

Noch am Montag wollte Kronreif das Auto der Pinzgauerin genau untersuchen, um die Frage eines technischen Gebrechens beantworten zu können. Anhand der gemessenen Spuren wird er außerdem berechnen, ob die junge Frau zu schnell gefahren ist. Erlaubt ist an der Stelle Tempo 100, was aber nicht bedeute, dass in der Kurve, wo sich der Unfall ereignet hat, auch 100 Stundenkilometer möglich sind, insbesondere mit weichen Reifen. Dritte Möglichkeit ist für den Gutachter ein missglücktes Überholmanöver verbunden mit einem Fahrfehler.

Radweg war nur 50 Meter entfernt
Nur 50 Meter vom Unfallort entfernt befindet sich auch ein Radweg. Weshalb die drei verunglückten Radfahrer diesen nicht benutzt haben, "wissen wir nicht", so Bürgermeister Reisinger. "Sie sind Einheimische, sie haben den Radweg sicher gekannt. Aber, ich habe das nicht zu beurteilen." Grundsätzlich werde der Radweg auf jeden Fall sehr gut angenommen, erst kürzlich sei wieder ein neuer Abschnitt eröffnet worden.

Der Unfall hatte sich am Sonntag gegen 14 Uhr auf der Brucker Landesstraße direkt vor dem Schloss Fischhorn ereignet. Eine 21-jährige Pinzgauerin war mit ihrem Wagen Richtung Zell am See unterwegs und überholte am Ende einer Rechtskurve eine Radfahrerin. Dabei geriet das Auto ins Schleudern und schlitterte genau gegen die entgegenkommenden Radfahrer.

Die drei Pinzgauer - ein 70-Jähriger, dessen 73-jährige Frau und eine ebenfalls 73-jährige Freundin, alle aus Zell am See - wurden mit ihren Rädern durch den Aufprall zum Teil über die Leitschiene ins angrenzende Gelände geschleudert. Sie erlitten so schwere Verletzungen, dass sie noch an der Unfallstelle starben.

Die junge Lenkerin, die nicht alkoholisiert war, erlitt einen schweren Schock und musste psychologisch betreut werden. "Die Straße ist im Bereich der Unfallstelle gerade und übersichtlich", erklärte Feuerwehrkommandant Franz Eder vor Ort.

Zahlreiche Schaulustige vor Ort
Bei dem Unfall waren zwei Rettungshubschrauber und Notärzte im Einsatz. Die Unfallstelle war wegen des Rettungseinsatzes, der Aufräumarbeiten und der Erhebungen der Polizei sowie der Sachverständigen stundenlang gesperrt. Die Feuerwehr, die mit drei Fahrzeugen und 18 Mann vor Ort war, musste zunächst den Unfallbereich großräumig absperren, weil sich rasch viele Schaulustige eingefunden hatten.

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