Anfang Februar brachten die Grünen ihre Dringliche Anfrage ein: "Das Verfahren zur Genehmigung des Tauernmoosliftes wird zunehmend zum Prüfstein" für die Naturschutzbehörden, meinen die Abgeordneten Cyriak Schwaighofer und Astrid Rössler (Bild). Grund: Eine kleine Änderung im Naturschutz-Gesetz ist geplant – die Grünen vermuten dahinter eine Finte, damit der Lift genehmigt werden kann, um den seit Jahren gerungen wird.
Im Gesetz sollten Almbereiche, die sich nicht als Alm-Weideflächen eignen, aus dem strengen Schutz des "alpinen Ödlandes" ausgenommen werden. Und der Punkt lässt staunen, denn Rössler selbst war es, die 2006 als Expertin verlangte, dass das betroffene Almgebiet nicht als "alpines Ödland" gelten soll!
Die Grüne arbeitete damals für Hotelier Wilfried Holleis, der den Lift bauen will. Rössler stellte in ihrem Gutachten vom 10. Mai 2006 klipp und klar fest, dass "es sich um ein landwirtschaftlich kultiviertes Gebiet handelt, das (...) nicht dem alpinen Ödland zuzuordnen ist." Weiter: "Es wird daher beantragt, dem gegenständlichen Teilprojekt Tauernmooslift die besonders wichtigen öffentlichen Interessen an der Verwirklichung zuzuerkennen."
Im Landtag hieß es 2005: Der Lift, in dessen Nähe das Rotsternige Blaukehlchen brütet, ist "keine Neuerschließung, sondern eine Erweiterung eines bestehenden Skigebietes, da der Talraum bereits skitechnisch erschlossen ist." Das begrüßte Rössler damals – heute will sie das nicht mehr hören…
von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung
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