Maibaum Krone 2017

Der schönste Maibaum thront in Fuschl!

Salzburg
03.06.2017 23:30

Großer Jubel über 1000 Liter Sieger-Stieglbier

Salzburg-Maxglan und Göriach auf Plätzen 2 und 3

Der Tisch muss jedes Jahr noch größer sein: So viele Einreichungen stapeln sich und die Jury hat ihre Auswahl zu treffen. Ein Baum nach dem anderen, meist aufgenommen mit den stolzen Aufstellern

Mehr als 80 Vereine und Maibaum-Gruppen bewarben sich dieses Jahr um die begehrte Maibaum-Krone. Titelverteidiger war die Landjugend Filzmoos, die den Brauch mit viel Liebe zum Detail hütet.

Die Kriterien unterstreichen traditionelle Werte. "Wichtig ist, dass sie keinen Kitsch draufhaben", betont Herbert Gschwendtner, Brauchtumskenner und seit vielen Jahren Jurymitglied. Das Gesamtbild entscheidet. Oft besticht die Schlichtheit eines Maibaumes, dann sind es wieder die üppig gebundenen Kränze oder Wappen, die wieder aufpoliert wurden und den Baum schmücken. Jeder Baum hat seine Geschichte: Meistens sind es Vereine, die schon seit Jahrzehnten aufstellen, in einigen Orten kommen neue Initiativen dazu. Die vielen ehrenamtlichen Stunden, die gerne für die gelebte Tradition investiert werden, beeindrucken überall.

Die Jury rund um die Brauereichefs Heinrich Dieter und Alessandra Kiener ergänzte heuer der "Bierwirt des Jahres 2017" Karl Grünwald vom Gasthof Postwirt in Maishofen mit seiner Caroline. Sie brachten mit Augenzwinkern auch Pinzgauer Lokalpatriotismus ein. Es wurde viel diskutiert, mit viel Spannung bis zum Schluss

Maibaum-Krone 2017 geht nach Fuschl

Am lautesten darf heuer in Fuschl gejubelt werden: "Wahnsinn", kann es Florian Langmaier vom neu gegründeten Heimatverein noch gar nicht fassen (siehe auch Interview). Es ist der erste Maibaum, den die Plattler mit tatkräftiger Fest-Unterstützung der anderen Vereine im Ort in die Höhe hievten und sie holten gleich den Sieg. Mit ihrem ersten öffentlichen Auftritt und einem zünftigen Plattler gaben die Aufsteller ihrem Maibaumfest am 30. April eine besondere Note. Das ganze Dorf kam zusammen. Die 1000 Liter Sieger-Stiegl werden also demnächst in Fuschl angezapft. Die Nachricht verbreitete sich am Wochenende wie ein Lauffeuer. Einen passenden Anlass haben die 28 aktiven Mitglieder (18 Burschen und zehn Mädchen) schon im Auge: "Beim Bauernherbstfest wird unser Maibaum umgeschnitten und dann gleich versteigert." Einen Holzhacker-Plattler studiert der Heimatverein gerade ein. Und jetzt wird auch garantiert niemand durstig bleiben . . .

Platz 2 und 3 stehen in Maxglan und Göriach

Zelebriert wird die Maibaumtradition auch von der Brauchtumsgruppe "Die Lustigen Salzburger", die jedes Jahr ihren Baum beim Heimathaus in Salzburg-Maxglan aufstellt. "Wir machen das schon seit mehr als 40 Jahren", blickt Obfrau Gertrude Wintersteller weit zurück. Höhen-Rekorde können sie wegen des beengten Transport-Weges zwar nicht aufstellen, dafür werden andere Werte dazu geliefert: "Wir tanzen immer rund um den Baum auf." Stiegl hat 100 Liter für den zweiten Platz schon eingekühlt. Wann es ausgeschenkt wird, ist noch nicht entschieden.

Und den Bronze-Baum fanden "Krone" und Stiegl im Lungau: "Gewaltig", freut sich Alois Macheiner von der Feuerwehr Göriach, die den Maibaumbrauch jedes zweite Jahr übernimmt. Die Bäuerinnen binden immer den Kranz. Und auch das Kraxeln - Maibaum-Steigen heißt es im Lungau - war spannend. Sogar ein Mädchen schaffte es ganz hinauf. 50 Liter Bier für Platz drei sind unterwegs.

Das Hoffen auf die "Maibaum-Krone" wird für immer mehr Aufsteller zum Fixpunkt. Kaum ein Ort ist nicht vertreten. Brauereichef Kiener verspricht: Es wird sie auch im nächsten Jahr wieder geben.

INTERVIEW - "Sieg für uns der Hammer"

Bei den Plattlern in Fuschl ist der Jubel groß. Florian Langmaier über den Maibaumbrauch, der am Dorfplatz alle zusammenbringt.

Bei euch steht der schönste Maibaum? Wie klingt das . . ."

"Einfach gewaltig."

Wie lange engagiert ihr euch für den Maibaum-Brauch schon?

"Wir haben unseren Verein erst 2015 neu gegründet. Bei uns in Fuschl gibt es ein Radl, dass jedes Jahr ein anderer Verein drankommt. Wir sind heuer erst eingestiegen."

Wie ist das abgelaufen? Wann holt ihr den Baum?

"Am 30. 4. ganz in der Früh haben wir ihn im Fuschler Wildmoos geschlägert und geschält. Er ist 36 Meter hoch. Um 14 Uhr hat dann unser Fest begonnen, wo immer alle Vereine helfen. Unser Stellmeister war Florian Klaushofer, der das hervorragend macht. Das Schöne ist, dass alle am Dorfplatz zusammenkommen. Wir haben den Anlass für unseren allerersten öffentlichen Plattler genutzt und auch unsere neue Vereinstracht - Lederhose und blaues Gilet - vorgestellt."

Was fasziniert euch so am Brauchtum?

"Das Althergebrauchte, das Anknüpfen an früher. Unser Wahlspruch im Verein ist ,Traditionen erleben und Generationen verbinden’. In den 70ern und 80ern hat es in Fuschl schon einen Heimatverein gegeben. Wir haben unseren Baum den Mitgliedern von damals gewidmet. Sie sind sozusagen unsere Großväter."

Wann wollt ihr die 1000 Liter Stieglbier ausschenken?

"Wir haben schon einmal darüber gesprochen, obwohl wir eigentlich nicht an einen Sieg geglaubt hätten. Ideal ist unser Bauernherbst-Fest, wo wir den Maibaum dann umschneiden werden."

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