Politik

Der neue Kandidat aus Wals

Salzburg
19.08.2017 20:19

Kaum eine Nominierung für die Wahl zum Nationalrat hat die politischen Mitbewerber so übernervös ausflippen lassen, wie die von Stefan Schnöll aus Wals.

Er ist 29, hat seinen Magister in Rechtswissenschaften gemacht, auch das Gerichtsjahr, war beim Präsenzdienst in der Schwarzenbergkaserne und werkte dann an der Seite von Sebastian Kurz bei der Jungen ÖVP vor allem in Wien. In Salzburg trat er politisch kaum bis wenig in Erscheinung, aber die Insider kannten ihn sehr gut

Die "Krone" - auf der Suche nach Menschen und Fakten, die nicht schon den ganzen Tag in Funk, Fernsehen und Internet gebetsmühlenartig hinauf und hinunter gesendet wurden - machte eine Hintergrund-Story.

Dies fiel uns diesmal nicht übermäßig schwer, denn wir hatten einen guten Tipp bekommen: Da wird einer von Wilfried Haslauer präsentiert werden, der seine Wurzeln in Salzburg hat. Und der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit unser Land im Parlament vertreten kann. Welcher Partei er angehört, ist nicht die Hauptsache.

In der Backhendlstation
Die beliebte Backhendlstation "Webersdorfer" vor den Toren der Stadt war uns natürlich wohl bekannt: Zwei Walpurgas arbeiten hier für die vielen Gäste, übrigens in der überwiegenden Mehrzahl Leser der "Krone", wie man an den vielen Exemplaren auf den Tischen unschwer erkennt. Die Mutter von Stefan Schnöll und die Großmutter geben dem Lokal eine besondere Herzlichkeit.

Die Generation Drei
Stefan Schnöll gehört der Generation Drei an. Darunter verstehe ich jene Altersgruppe, die bisher in der Politik noch relativ wenig zu reden hatte. Und wenn, dann gab es nur Zank und Hader, siehe das Abdriften der Grünen Jugend Wiens in Richtung der Kommunisten. Da war die Kriegsgeneration, für die nach den schrecklichen Erlebnissen eine menschliche Zusammenarbeit auf politischer Ebene als höchstes Gebot galt. Dann folgte die Zweite: Die jetzt auf vielen Ebenen Regierenden, die gute Arbeit leisteten, doch nach der rasanten Veränderung unserer Welt zu langsam agieren.

Eine andere Einstellung
Die Generation Drei hat eine andere Einstellung. Sie wirft die alten Muster über Bord, hat keine Berührungsängste zu Themen, die vielleicht von anderen Parteien besetzt sind und sie ist bereit für einen Abbau der Bürokratie, die unseren Staat so lähmt und die horrenden Schulden verursacht, obwohl wir so viel Steuer zahlen.

Twittern tut er doch!
Nachdem Stefan Schnöll einer der engsten Mitarbeiter von Sebastian Kurz ist, wird jeder seiner Atemzüge von den politischen Gegnern penibel seziert. So wurde eine Unaufmerksamkeit von mir - ich schrieb, Schnöll würde nicht auf dieser weltweiten Kommunikationsplattform twittern, dabei steht er dieser nur kritisch gegenüber - zum Slogan "So lügt Sebastian Kurz" umfunktioniert.

Der Kluge beim ÖGB
Mir war dies ziemlich egal, doch der kluge Bau-Holz-Gewerkschafter Othmar Danninger aus Grödig beendete den roten Spuk. Es gibt eben vor allem im ÖGB Funktionäre, welche die großen Sorgen der Menschen noch erfassen. Da sind wir beim sozialdemokratischen Hoffnungsträger, Gerald Forcher.

Der Mann im Spitzenteam von Walter Steidl hielt unlängst eine beeindruckende Rede: Er habe keine Berührungsängste vor Trachtenumzügen, Kameradschaftsbund und Heimat-Feiern. Gerald Forcher, etwas älter als Stefan Schnöll, kennt die wahren Probleme. Öffentlich bedankte er sich in den Salzburger Medien für die gute Behandlung nach seiner Operation im Spital der Barmherzigen Brüder.

Ein wichtiger Hinweis
Dies ist ein politisch wichtiger Hinweis, denn unlängst tauchte in dem hervorragend geführten Krankenhaus ein Mitglied der Landesregierung auf und fragte drauf los, ob man nicht einfach die bewährte Urologie abschaffen könnte. So geht es zu . . .

Hans Peter Hasenöhrl, Kronen Zeitung

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