Nach Überfall

Couragierter Bankdirektor folgte Räuber mit Auto

Salzburg
26.01.2012 10:17
Mit einer Pistole bewaffnet hat ein älterer Mann am Mittwoch die Raika in St. Georgen in Salzburg überfallen. Doch schon vier Stunden später war der Räuber gefasst. Der mutige Bankdirektor (Bild) hatte ihn mit einem Bekannten verfolgt, das Autokennzeichen notiert und der Polizei den Standort verraten. Für so viel Mut hat der Filialleiter die "Goldene Krone" verdient.

Die Angestellte Dominique S. prüfte gerade auf ihrem Computer Daten, als am Mittwoch um 11.54 Uhr ein älterer Herr mit Brille die Raika in St. Georgen betrat. Er trug eine beigefarbene Jacke, Jeans und eine dunkle Haube. S. wollte schon fragen, wie sie ihm helfen könne, als der Mann plötzlich eine Pistole zückte.

"Schnell, Geld", forderte der Unbekannte. Er legte auf das Pult noch einen Zettel, auf dem er 50.000 Euro verlangte. Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, stellte er eine "Bombe" neben sich ab, die er nach dem Überfall wieder mitnahm. Diese entpuppte sich schließlich als harmlose Plastikschachtel mit einer Eieruhr, aus der ein paar Drähte herausschauten, so Polizeisprecher Anton Schentz. S. öffnete die Geldlade. Im selben Moment drückte die couragierte Frau den Alarmknopf. Sie musste dem Räuber schließlich mehrere Bündel Banknoten in seinen geöffneten Rucksack stopfen. Dann lief der Mann weg.

Bankchef beobachtete alles vom Büro aus
Der 49-jährige Bank-Direktor Josef Absmanner, der nebenan im Büro alles mitverfolgt hatte, lief dem Räuber nach und sah, wie er in ein dunkles Auto stieg. In dem Moment kam ein Bekannter von Absmanner mit seinem Wagen vorbei. "Ich hielt ihn auf und bat ihn, dass wir dem Pkw folgen", sagte Absmanner. Er notierte sich auch das Kennzeichen und gab es der Polizei durch. Die Exekutive konnte ermitteln, dass die Nummerntafeln zu einem schwarzen Ford Fiesta aus Wiesbaden gehören, der von einem 70-jährigen Deutscher aus Hessen gemietet worden war. In St. Pantaleon verloren die Verfolger den Räuber aus den Augen.

Flüchtiger verliert Orientierung
Der Deutsche geriet indes auf Seitenstraßen und verlor nach und nach vollkommen die Orientierung. Außerdem wurde er durch die Fahndung der Polizei, die auch einen Hubschrauber einsetzte, richtiggehend zermürbt. Da die Exekutive aber davon ausging, dass der Mann bewaffnet ist, mussten die Beamten äußerst sensibel vorgehen. Nach rund vier Stunden wurde das Auto schließlich im Ortsgebiet von Eggelsberg angehalten und der 70-Jährige festgenommen. Die Beute hatte er noch bei sich. Eine Waffe konnte nicht sichergestellt werden.

Bei der Vernehmungen gestand der 70-Jährige auch noch einen zweiten Überfall auf die Sparkasse in Walchsee im Tiroler Bezirk Kufstein am 16. Dezember des Vorjahres. "Wir haben ihm Bilder aus der Überwachungskamera vorgehalten, da hat er die Tat dann auch gleich zugegeben", so Polizeisprecher Schentz. Auf diesen Bildern hatte der Deutsche bei beiden Überfällen dieselbe weiße Jacke und auch dieselbe schwarze Haube getragen.

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