Die geplante Leitungsvariante in Plainfeld bezeichnete Bürgermeister Wolfgang Ganzenhuber als "gesundheitsschädlich für die Bevölkerung und einen gravierenden Einschnitt in die Natur. Insgesamt sind 377 Bewohner betroffen". Die Freileitung führe bis auf 120 Meter an die Siedlungen Lacknerwinkel und Edt heran, obwohl der Abstand laut Landes-Elektrizitätsgesetz (LEG) 400 Meter betragen müsste, kritisierte der Ortschef. Aufsteigende Luftballons und eine Kinderkette symbolisierten die Nähe und Höhe der Hochspannungsmasten.
Versammlung in Bad Vigaun
In Bad Vigaun würden bei allen vier Freileitungsvarianten die Abstände unterschritten, hieß es seitens der Anwohner. In einer Versammlung im Ortsteil Langwies, wo sich 40 Vertreter von Bürgerinitiativen aus dem Flachgau, Tennengau, Pongau und Pinzgau trafen, wurde die Landesregierung an ihr Bekenntnis zur Teilverkabelung im Jänner 2008 erinnert. Man baue auf den einstimmigen Beschluss des neuen Landes-Elektrizitätsgesetzes, hieß es in der "380-kV-Erklärung von Langwies".
"Lassen uns Zustimmung nicht abkaufen"
In dem Brief wurde bedauert, dass in der offiziellen Information der Landesregierung über den Lenkungsausschuss (bestehend aus Mitgliedern der Landesregierung, des Verbunds und der Salzburg AG) am 23. März 2010 weder von den Abständen einer Freileitung noch vom LEG die Rede sei und "ganz offensichtlich auch die Entfernungen von 200 bzw. 400 Metern zu Wohnhäusern nicht Beratungsgegenstand waren. Wir akzeptieren keine Unterschreitungen der Abstände und lassen uns eine Zustimmung zu solchen auch nicht abkaufen". Diese Erklärung werde nun dem Lenkungsausschuss übergeben, erklärte der Bad Vigauner Gemeinderat Michael Neureiter. "Wir rechnen aber damit, dass es keine Reaktion gibt."
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