Zwei Schauspiel-Giganten garantieren für Hochspannung: Selten ist die neue Inszenierung des "Jedermann" so erwartet worden, wie in diesem Festspielsommer. Die Bühne steht bereits . . .
Das übliche Treiben am Sonntag-Vormittag in der Touristen-Stadt: Vor der prächtigen Fassade des Doms steht die Bühne, auf ihr wird der bekannteste reiche Mann leben und sterben. Torbögen aus schwarzem Stahl, der Platz auf der Tribüne scheint schmäler zu sein als in den vergangenen Jahren.
Einzelheiten der Inszenierung unbekannt - Originalfassung von Hofmannsthal vorgesehen
Premiere ist am Freitag, dem 21. Juli um 21 Uhr, bei Einbruch der Dunkelheit ist das Spiel vor dem Dom besonders ergreifend. Geplant sind heuer 14 Vorstellungen, acht davon am Abend, sechs um 17 Uhr. Die Warteliste im Kartenbüro ist lang, nur über Arrangements, die mit Hotel-Buchungen verbunden sind, hat man noch eine Chance. Nachfragen bei den Festspielen lohnt sich aber immer.
Als "Medea" und als "Dr. Faust" in Wien
Stefanie Reinsperger beeindruckte im Wiener Volkstheater als Kindermörderin in Grillparzers Drama "Medea."
Ein Traum-Duo waren der Jahrhundert-Schauspieler Gert Voss als Mephisto und Tobias Moretti als Dr. Faust im Wiener Burgtheater. Bei einer Vorstellung stürzte Voss mehrere Meter tief ab und verletzte sich schwer. Von den Folgen erholte er sich nicht mehr.
Interview: Warum er Rolle übernahm
In einem Interview mit Andrea Schurian vom "Standard" antwortete Moretti auf die Frage, warum er es zweimal abgelehnt hatte, den Jedermann zu spielen, wo er doch von 2002 bis 2005 den Guten Gesell und den Teufel verkörpert hatte.
Moretti meinte, das Thema der neuen Festspiel-Intendanz unter Markus Hinterhäuser "Der Aufbruch ins Nichts" habe ihn interessiert.
Die beiden Regisseure Julian Crouch und Brian Mertes wurden abgelöst, Michael Sturminger ist der Neue. Bettina Hering, neue Schauspielchefin, früher Intendantin des ungemein erfolgreichen Landestheaters in St. Pölten, hatte Moretti in die Entscheidungen eingebunden. Es gab stundenlange Gespräche.
Moretti verriet Andrea Schurian beim Gespräch auch, dass sich das Team für die Originalfassung von Hofmannsthal entschieden hat, diese allerdings an bestimmten Stellen "einem zeitgenössischen Blick unterworfen " wurde.
Komplimente für die neue Buhlschaft
Moretti im Interview wörtlich: "Nach unserer Vorstellung muss die Buhlschaft eine andere Intensität zum Jedermann entwickeln, vielleicht sogar eine Nähe. Mit der Reinsperger gibt es so eine herrliche Frische, die mir die Proben schon so wert machen."
Hans Peter Hasenöhrl, Kronen Zeitung
STIERWASCHER
"Jeeeedermann hört ma bei den Vorstellungen von der Festung, vom Dom und vom Mönchsberg rufen. Des g’fallt ma viel besser als ’Bitttäää’ und ,liebe Grüße an Familia’ . . ."
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