Schwere Verwüstung

Blitz bahnt sich Weg durch Bauernhaus in Salzburg

Österreich
12.07.2012 08:49
Unglaublicher Vorfall in Salzburg: Ein Blitz schlug in das Bauernhaus von Familie Höllwart in St. Johann-Urreiting ein, fuhr durch das Mauerwerk quer durch den gesamten Keller und verließ über eine Steckdose wieder das Gebäude. Scheiben zerbarsten, Türen flogen aus den Angeln - aber wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.

"So etwas habe ich auch noch nicht gesehen", gesteht Landwirt Engelbert Höllwart (48) im Keller seines Bauernhauses und schüttelt den Kopf. Die Blechtüre völlig deformiert, der Rahmen fast komplett aus der Mauer gedrückt. Im Erdgeschoß ein ähnliches Bild: Fenster sind zersplittert, an den Wänden schwarze Flecken, dazu überall Staub. Höllwart: "Wir haben zuerst überhaupt nicht gewusst, was los ist."

Dienstagabend, gegen 22 Uhr, arbeiteten der Nebenerwerbsbauer und seine Frau Gerti (41) im Wirtschaftsraum des Hofes zwischen Wohnhaus und Stall Fleisch auf. Zu diesem Zeitpunkt fegte ein Gewitter über den auf 775 Metern Höhe gelegenen Hof. "Auf einmal gab es einen irrsinnigen Donnerknall", erinnert sich der Bauer: "Eigentlich nicht ungewöhnlich. Aber dieses Mal war es anders."

Was die Familie nicht ahnte: Ein Blitz hatte durch die Mauer in den Bauernhof eingeschlagen und suchte sich seinen Weg quer durch das Gebäude. Von der Eingangstüre, bei der das Glas zersplitterte, über das Erdgeschoß in den Keller, bis er vermutlich durch eine Steckdose des Kühlschranks das Haus wieder verließ.

"Dachten zunächst an Feuer oder Staubexplosion"
Die beiden Söhne schrien um Hilfe. Im Badezimmer, wo Stefan (17) sich gerade unter die Dusche stellen wollte, drückte es die Türe aus dem Rahmen. Christoph (22) war im ersten Stock, hörte das Klirren der Scheiben und ein lautes Krachen. "Alle blieben unbeschadet", alarmierte Vater Engelbert sofort die Rettungskräfte. "Wir dachten zunächst an ein Feuer oder eine Staubexplosion. Erst später stellten wir fest, dass ein Blitz eingeschlagen haben muss."

Sicherungen durchgebrannt, Leitungen intakt
Die Feuerwehr St. Johann rückte mit 30 Mann an. "Im Keller war lediglich eine Kartonschachtel in Brand geraten", schildert Einsatzleiter Johann Überbacher. Der Schaden hält sich mit einigen Tausend Euro in Grenzen. So sind etwa alle Sicherungen durchgebrannt, die Leitungen aber intakt. Höllwart weiß: "Da hatten wir einen Schutzengel. Wenn jemand im Erdgeschoß oder Keller gewesen wäre..." Für ihn mit ein Grund: "Genau vor einem Jahr haben sie die Freileitung zum Haus entfernt und den Strom verkabelt. Mit Leitung hätte es hier wohl einen Vollbrand gegeben."

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