Einsatz auf Almen

Biogasanlage macht aus Kuhmist Strom fürs Melken

Salzburg
30.04.2010 09:55
Oben Speisereste und Kuhmist rein, unten Energie für die Melkmaschine raus. Klingt simpel, verlangt aber jede Menge Know-how und Handarbeit. Maturanten der HTL in Itzling haben es geschafft, eine Biogasanlage zu entwickeln, die energieautark arbeitet. Sie ist ideal für abgelegene Gebiete wie zum Beispiel Almen. Prädikat: genial!

Seit Jänner schneiden, schrauben und schweißen die vier HTL-Maturanten Marko Sandic (17) und Nenad Mojsilovic (18), beide aus der Stadt Salzburg, sowie Alper Kirbas (18) aus Eben und Alexander Mahivic (19) aus Grödig an ihrer Biogasanlage. "Die Vorlage dafür kommt aus Indien. Unsere Schüler haben das System verfeinert und sozusagen salzburgtauglich gemacht", erklärt Projektleiter Georg Dantendorfer.

Heizung eingebaut
Die Anlage, bestehend aus Tonne, Deckel, Boiler und Solaranlage, strotzt nur so vor hilfreichen Details. "Wir haben zum Beispiel eine Heizung eingebaut, damit immer – automatisch gesteuert – die ideale Temperatur von 38 Grad herrscht. In Indien ist das nicht nötig, bei uns in den Bergen schon", weiß Marko Sandic.

Praxistest auf der Postalm
Die Almen sind nämlich das geplante Einsatzgebiet. "Sobald die Einlage ganz fertig ist, wird sie auf der Postalm im Obersulzbachtal im Oberpinzgau dem Praxistest unterzogen", versichert Hans Schmidhuber von der Salzburg AG. "Füttern" die Almleute die Tonne mit Essensresten, altem Speiseöl, Kuhmist und so weiter, kommt dabei so viel Energie heraus, wie ein Melkmaschine oder eine Herdplatte eine Stunde lang benötigt.

Das ist die Zukunft
Für die vier Schüler ist das Maturaprojekt mehr als ein Mittel, um den Abschluss zu machen. "Es ist einfach genial zu sehen, dass unser Produkt wirklich zum Einsatz kommt. Da wir viel von unserer Freizeit geopfert haben, macht uns das schon stolz", gibt das Erfinder-Quartett zu. Wenn die Tonne den Test auf der Postalm besteht, wird man sie bald auf vielen Almen sehen. "Energieautarke Systeme sind die Zukunft", motiviert sie auch Naturschutz-Landesrat Sepp Eisl.

von Melanie Hutter, Kronen Zeitung

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