Radbörse mit Herz

Bike für Flüchtlinge

Salzburg
21.03.2015 18:39
Die größte Radbörse Österreichs fand Samstag in Wals-Siezenheim auf 3000 Quadratmetern statt. Das Resümee: Ein gewaltiger Andrang begeisterte ebenso wie eine soziale Tat.

Die größte Radtauschbörse in Österreich fand am Samstag in Wals-Siezenheim statt. Die 3.000 Quadratmeter große Walserfeldhalle war bis auf den letzten Winkel gefüllt mit hunderten von Rädern. Schon eine Stunde bevor sich die Türen öffneten, standen viele Kauf- und Tausch-Interessierte vor dem Eingang. Die Schlange der Besucher-Autos reichte bis zur Autobahnauffahrt. Jeder von ihnen konnte es kaum erwarten, ein Schnäppchen zu ergattern oder für ihre geliebten Drahteseln einen würdigen Nachfolger zu finden. "Wie ein Bienenschwarm drangen die Besucher herein. Die Radtauschbörse fand zum dritten Mal in der Walserfeldhalle statt und mir scheint, es kommen von Jahr zu Jahr immer mehr", freut sich Bürgermeister Joachim Maislinger.

Sattelfest unterwegs auf dem Drahtesel
Schon am Freitag wurden die funktionstüchtigen Räder angeliefert. 60 Freiwillige kümmerten sich an den beiden Tagen um die Annahme, Kassa, Abwicklung und Beratung. Den Preis bestimmt jeder Verkäufer selbst. Um nicht zu hoch oder zu niedrig anzusetzen, ist den Verkäufern den ganzen Tag über ein Berater zur Seite gestanden. "Ziel ist es, vor allem für Familien erschwingliche Räder anzubieten. Überwiegend sind es Kinder- und Jugendräder, die getauscht werden wollen. Es sind aber teilweise auch sehr hochwertige Bikes für Erwachsene dabei, die im Einkauf 6.000 Euro kosten und bei uns um 1.500 Euro weg gehen", erklärt Norbert Lurger, Obmann des Radclubs Wals-Siezenheim der "Krone".

Fünf Prozent Aufschlag bei den Käufern und zehn Prozent bei den Verkäufern kommen dem Sozialfonds sowie der Nachwuchsarbeit des Radclubs Wals-Siezenheim zugute. In diesem Jahr entschied sich der Radclub, Flüchtlingen aus der Riedenburgkaserne eine große Freude zu machen. Ihnen wurden zehn Fahrräder zur Verfügung gestellt. Mit großen Augen und einem Strahlen übers ganze Gesicht schwangen sie sich auf die Bikes und fuhren damit in ihr Quartier. "Wir mussten im Vorfeld genau planen, wem wir welches Rad geben. Die Freude in den Gesichtern war wie eine Belohnung für uns", ist Organisator Norbert Lurger froh und stolz. Vor drei Jahren wurde durch die Tauschaktion der Verein "Bauern helfen Bauern" mit einer Summe von 3.000 Euro unterstützt. Mit diesem Betrag konnte in Srebrenica (Bosnien und Herzegowina) ein Holzhaus aufgebaut werden. "Es freut uns, dass sich der Radclub Wals-Siezenheim heuer dazu entschieden hat, uns diesmal auszuwählen", so Walter Kepplinger, ein Betreuer der Asylwerber in Salzburg-Riedenburg. Am Sonntag sind zum krönenden Abschluss ab 12 Uhr drei Kassen geöffnet. Dann können sowohl Geld als auch Räder abgeholt werden. Auch der Restbestand geht günstig her.

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