Eine Titelverteidigung wird es nicht geben, denn der erste Weltmeister aus dem Jahr 2009, der Mühlviertler Wirt Karl Schiffner (siehe Bild), sitzt heuer auf der anderen Seite des Wertungsrichter-Tisches. Im Gespräch schilderte er, welch harte Hürden auf dem Weg zur Krone überwunden werden müssen: So gibt es demnach zunächst einen schriftlichen Test, bei dem die Kandidaten ihr Wissen von Zutaten über Herstellung bis hin zu Verwendungsmöglichkeiten unter Beweis stellen müssen.
150 verschiedene Stile kennt der Experte
Und wer glaubt, dass mit Märzen, Pils, Weizen, Bock und Export schon die verschiedenen Bierstile aufgezählt sind, der irrt gewaltig: 150 verschiedene Stile kennt der Fachmann, so der Bier-Wirt aus Aigen-Schlägl. Er musste bei seinem Titelgewinn 20 Bierstile aus der ganzen Welt richtig zuordnen. Dies erfolgt in einem Blindtest, zu dem die Sommeliers nach bestandener schriftlicher Prüfung antreten. Es folgt eine Zwischenrunde, ehe die sechs Besten ins Finale aufsteigen, wo auch verschiedene Biere präsentiert werden müssen. Aber wie geht der echte Experte zur Sache?
"Den Augen folgt die Nase..."
"Zunächst wird die Farbe und der Zustand begutachtet", also wie dickflüssig das Bräu ist, der Schaum und der Kohlensäure-Anteil analysiert. Schon anhand der Farbe könne man die Bierstile stark einschränken, denn ein Red Ale zum Beispiel müsse nun einmal rot sein. Den Augen folgt die Nase, die die verschiedenen Aromen feststellen soll. Ein fruchtiges Aroma etwa könnte auf ein obergäriges Bier hindeuten. Auch über die Art des Hopfens kann der Geruch viel verraten. Beim Geschmack schließlich muss der gesamte Bogen vom "Entree bis zum Schlucken" gespannt werden.
Rund 500 "Bier-Sommeliers" gibt es derzeit weltweit, wobei die Zahl laut Schiffner stark im Wachsen ist. In Salzburg werden 13 Profis aus Österreich antreten, fünf aus Brasilien, 23 aus Deutschland, je vier aus Italien und der Schweiz sowie einer aus Tschechien. Wenn die Teilnehmerriege stark Mitteleuropa-lastig ist, dann liege dies vor allem an der langen Anreise, so Schiffner. Denn "Bier-Sommeliers" gebe es sehr wohl auch auf den anderen Kontinenten.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.