Sieben-Stunden-OP

Beine bei Unfall zermalmt: Ärzte retten Gliedmaßen

Österreich
05.11.2012 08:47
Medizinische Meisterleistung eines vierköpfigen Ärzteteams im Salzburger Unfallkrankenhaus: Einer Frau (53) aus St. Pantaleon waren bei einem Unfall beide Beine zerquetscht worden. In einer siebenstündigen Operation gelang es den Medizinern rund um Oberarzt Alexander Schmelz (Bild), die beiden Gliedmaßen zu retten.

Zu dem Unglück war es - wie berichtet - am Samstag gekommen: Eine Bäckerin hatte mit ihrem Kastenwagen in einer Einfahrt angehalten, um ihre Ware auszuladen. Sie öffnete die Heckklappe und schnappte sich das erste Brotkisterl. In dem Moment fuhr ein Autolenker (77) rückwärts in die Hauseinfahrt. Er übersah die Frau und prallte ungebremst gegen den Bäckerwagen.

Mittels Bergeschere befreit
Die 53-Jährige wurde zwischen den beiden Fahrzeugen eingeklemmt, ihre Beine regelrecht zermalmt. Sie musste von der Feuerwehr mit einer Bergeschere befreit werden. Die Crew des Rettungshubschraubers "Christophorus 6" brachte die Frau ins Unfallkrankenhaus nach Salzburg.

Dort hatten Schmelz und drei Kollegen bereits alles für eine Operation vorbereitet. Anfangs war nicht klar, ob die Beine amputiert werden müssen. Doch Schmelz und sein Team schafften die medizinische Meisterleistung – sie retteten die Beine der Frau.

Sogar Gefäße waren durchtrennt
"Wir haben sie sieben Stunden lang operiert. Bei einem Bein waren auch die Gefäße durchtrennt. Unser Spezialist hat die Gefäße aber rekonstruieren können. Die gebrochenen Knochen haben wir aneinandergefügt. Sie werden vorerst von einem äußeren Gestänge gehalten", schildert Schmelz. "Die Frau liegt jetzt im künstlichen Tiefschlaf auf der Intensivstation. Die Durchblutung ist ausgezeichnet, es sieht also ganz gut aus."

Am Dienstag wollen die Ärzte die 53-Jährige noch einmal operieren: "Da schauen wir uns erneut die Gewebsdurchblutung an und leeren Blutergüsse. Außerdem werden die gebrochenen Knochen noch mit Platten und Stiften fixiert", sagt Schmelz.

Dank der medizinischen Meisterleistung soll die Oberösterreicherin sogar wieder normal gehen können. "Das wird sicher einige Wochen dauern, aber ich gehe davon aus, dass das klappen wird", erklärt Schmelz mit einiger Zuversicht.

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