"Natürlich ein Blödsinn" seien Meldungen, wonach die Pfingstfestspiele ein reines Barockfestival würden, meinte Pereira. Bartoli kündigte kurz darauf allerdings an, 2012 mit Händels "Giulio Cesare" starten zu wollen. "Okay, wir beginnen mit Barock - aber in den nächsten Jahren wird es nicht Barock sein", präzisierte Pereira. Man strebe ein breites Spektrum an und wolle Bartoli, die sich auch einen Namen als Mozart-Sängerin und als Belcanto-Spezialistin gemacht habe, keineswegs einschränken. "Man kann den Weg nicht zurückgehen und sich nur auf eine Barocklinie festlegen."
Er glaube, dass Bartoli "wie wenige Künstler in der Lage ist, den Festspielen Lebendigkeit einzuhauchen und ihre internationale Ausstrahlung zu vertiefen", sagte Pereira, der mit dem 2011 scheidenden Pfingstfestspiel-Chef, dem Dirigenten Riccardo Muti, "selbstverständlich" über künftige Sommer-Dirigate spricht. Er habe die Sängerin im Laufe ihrer langjährigen Zusammenarbeit als eine Künstlerin kennengelernt, von der viele Ideen kämen und die mit großer Ernsthaftigkeit in die Tiefe schürfe.
Bartoli, die es als Ehre und Privileg bezeichnete, diesen Posten übernehmen zu dürfen und Wissen, Erfahrung, Leidenschaft und Kreativität als die wichtigsten Voraussetzungen dafür nannte, wird dem Pfingstfestival nicht nur als künstlerische Leiterin zur Verfügung stehen. Schon bei "Giulio Cesare" (Regie: Patrice Courier, Dirigent: Giovanni Antonini) wird sie die Kleopatra singen. "Es wäre ein großer Fehler, würden wir auf ihre Mitwirkung verzichten", meinte Pereira. Kleopatra soll auch den thematischen Schwerpunkt jener Konzerte bilden, die sich passend um die jeweilige Oper gruppieren sollen.
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