Zunahme um 176%

Aufstand in Salzburg-Gnigl gegen Lkw-Verkehr

Salzburg
22.11.2010 17:06
Das geplante 24-Stunden-Logistikzentrum im Gewerbegebiet Salzburg-Gnigl hat die Bewohner auf die Barrikaden getrieben: Am Mittwoch marschieren besorgte Anrainer beim Gestaltungsbeirat auf, wo die Pläne Thema sind. Verkehrszählungen der Stadt zeigen: Der Lkw-Verkehr nahm in den letzten Jahren teils um bis zu 176 Prozent zu.

Unter der Projektnummer 490 steht "Headoffice und Logistikzentrale Bachstraße" auf der Tagesordnung des Gestaltungsbeirates. "Da werden wir natürlich dabei sein", kündigen die Anrainer aus Salzburg-Gnigl an. Schon jetzt ist das Gewerbegebiet ein Transit-Nadelöhr: Ob von Hallwang kommend über die Linzer Bundesstraße oder von Salzburg-Nord über die Ziegleistraße fahren Lastwagen ins oder durchs Gewerbegebiet.

Mit dem geplanten Speditions-Zentrum von Quehenberger-Logistics befürchten die Bewohner erneut einen massiven Anstieg des Lkw-Verkehrs. Wie bereits in der Bachstraße bestehend fordern die Anrainer daher eine 13-Tonnen-Beschränkung – um zumindest den Schwerverkehr zu stoppen. Bisher vergeblich.

Zahlen belegen Verkehrs-Zunahme
Seit 2002 führt die Stadt Salzburg im Gewerbegebiet Verkehrszählungen durch, zuletzt 2009. Wenig überraschendes Ergebnis: Während in der tonnagebeschränkten Bachstraße der Verkehr um 28 Prozent zurück ging, explodierte der Lkw-Anteil beim Durchzugsverkehr (zwischen 9 und 19 Uhr) in der Ziegeleistraße um 84 Prozent, in der Schillinghofstraße um 121 Prozent, in der Aglassingerstraße gar um satte 176 Prozent. Konkret waren das innerhalb von zwölf Stunden knapp 300 Lkws in der Ziegleistraße, 90 in der Bachstraße, 126 in der Schillinghofstraße und 69 in der Aglassinger Straße.

"Insgesamt hat der Lkw-Durchzugsverkehr im Gegensatz zum Ziel- und Quellverkehr in den vergangenen sieben Jahren um 75 Prozent zugelegt", heißt es dazu im Gutachten. Eine Tonnagebeschränkung für die anderen Straßen wurde damals abgelehnt. Begründung: "Die Ausweitung der Beschränkugn würde sich negativ auf das umliegende Straßennetz auswirken."

Aber nicht nur Gnigl leidet - auch in Radstatt gibt es massive Probleme mit der Verkehrszunahme.

von Max Grill, "Salzburger Krone"
Symbolbild

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