Kein Widerstand

Anrainer von Plänen für neues Gefängnis in Puch überzeugt

Salzburg
14.03.2011 09:52
200 Pucher haben sich am Sonntag in den Volksschul-Turnsaal gedrängt, um Pläne für die Justizanstalt in der Ursteinau zu sehen. Widerstand gab es nicht, aber Applaus für die Architekten. "Wir haben ein Verwaltungszentrum in Klagenfurt gebaut", erzählt Architekt Ulrich Isensee (Bild rechts). "Und sind immer mit dem Zug hingefahren – da haben wir uns den Bauplatz genau angesehen und überlegt, wie die Justizanstalt am besten in die Landschaft eingefügt werden kann."

Das ist vollauf gelungen: Unter 43 Projekten wurde der Entwurf der beiden Planer aus Hannover ausgewählt: Poos-Isensee bauen das neue Gefängnis ("auch für uns das erste") in der Ursteinau. Im nördlichsten Teil des Gewerbegebietes wird der dreistöckige Bau samt Zellentrakt errichtet.

Herausforderung für die Justiz
Für die Justiz wird das eine Herausforderung: Sie muss ein System für den Transport der Häftlinge organisieren – vor allem die Insassen in U-Haft müssen ja regelmäßig zu Vernehmungen nach Salzburg ins Gericht und wieder zurück gebracht werden. Jedes Mal eine Fahrt von gut zehn Kilometern. "Lässt sich alles bewerkstelligen, auch wenn der Transport immer eine Frage der Sicherheit ist", sagt Dietmar Knebel, der Leiter der Justizanstalt.

Bedenken hat er keine – auch nicht wegen möglicher Ausbrecher: "Ich bin seit 22 Jahren im Strafvollzug und hab noch keinen Ausbruch erlebt, obwohl ich in Graz-Karlau gearbeitet habe", erzählt er. Und die Reaktion der Pucher zeigte, dass auch sie um ihre Sicherheit nicht besorgt sind – sie klatschten Beifall.

Auch Ortschef Helmut Klose hält die Justizanstalt für einen "Meilenstein", obwohl er zuerst gegen das Gefängnis war, wie er im Gespräch mit der "Krone" gestand (siehe Infobox).

BIG investiert 30 Millionen in den Bau
"Für den Ort ist das Gefängnis sicher gut", meinte ein Zuhörer recht zufrieden – auch ihn haben die Fakten überzeugt. Die BIG investiert rund 30 Millionen Euro in den Bau, es gibt 80 Arbeitsplätze und Aufträge für Zulieferer auch aus dem Ort. Der Baubeginn ist übrigens schon für 2012 geplant – "wenn alles planmäßig verläuft", rechnet Franz Wechselberger von der BIG. Und gesteht: "Es ist auch für mich das erste Gefängnis, das ich baue."

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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