Neuauflage

Anklage gegen die “Rad-Mafia II”

Salzburg
08.08.2015 11:33
Unglaublich: 17 Angeklagte standen als Rad-Mafia 2008 in Salzburg vor Gericht, fassten bis zu zwei Jahre Haft aus! Einige der damals Beteiligten machten dann aber einfach weiter. Jetzt wurde Anklage gegen die "Rad-Mafia II" erhoben!

300 Diebstähle, ein Schaden von gut 650.000 Euro - ein ganzes Jahr lang dauerte der Prozess gegen die "Rad-Mafia I", der im September 2009 nach zwölfstündiger Beratung durchwegs mit Schuldsprüchen von Richter Andreas Posch endete. Wer dachte, das wäre das Ende für die Drahtesel-Diebe, der irrte gewaltig. Unbeeindruckt machten einige von ihnen einfach weiter. Unter anderem der mutmaßliche Drahtzieher Martin N. (29) aus Serbien, der auch damals schon verurteilt wurde. Zwischen März 2013 und September 2014 soll die "Rad-Mafia II" unter anderem in Salzburg, Oberndorf und Wals erneut zugeschlagen haben. Hunderte Fahrräder gestohlen, vorwiegend hochpreisige Renn- und Mountainbikes, der Schaden gleicht mehreren hunderttausend Euro. Insgesamt wurden 25 Opfer zugeordnet, die Dunkelziffer ist freilich um ein Vielfaches höher.

Die Räder wurden ganz gezielt gestohlen
Den "Modus Operandi" der mutmaßlichen kriminellen Vereinigung arbeitete Staatsanwalt Leon Atris Karisch in seiner 22 Seiten starken Anklage akribisch auf. So soll ganz gezielt nach Kellerabteilen in Mehrparteienhäusern gesucht worden sein. Entweder mittels Generalschlüssel oder durch Aufbrechen von Vorhängeschlössern wurden die Spitzen-Räder gestohlen. "Die Mitglieder gingen dabei zu zweit oder zu dritt in verschiedenen Zusammensetzungen vor", erklärt dazu Marcus Neher, Sprecher der Staatsanwaltschaft. Anschließend wurden die Bikes in Wohnungen zerlegt, in Reise-Taschen verpackt und nach Serbien transportiert. Genau wie damals bei der "Rad-Mafia I"...

"Dort wurden sie wieder zusammen gebaut und verkauft", sagt Neher. Die Räder wurden danach teilweise sogar dreist über das Internet angeboten. Das wurde der Bande letztlich aber zum Verhängnis. Neun Männer - die meisten davon Serben, meist sogar miteinander verwandt oder verschwägert, stammen teils sogar aus dem selben Ort - wurden nun angeklagt. Zwei von ihnen sitzen seit Ende Juli in U-Haft, ein weiterer in Suben (OÖ) in Strafhaft. Zwei weitere mutmaßliche Mittäter werden noch gesondert verfolgt. "Die Beschuldigten belasten sich mit ihren Aussagen teils gegenseitig", weiß Neher. Einige gaben an, bei mindestens 50 bis 70 Coups dabei gewesen zu sein. Ein Prozess-Termin steht allerdings noch aus.

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