Hilfe reicht nicht

Aluminiumwerk in Lend kündigt 60 Mitarbeiter

Salzburg
26.08.2009 10:15
Bei der Salzburger Aluminium AG in Lend und Schwarzach werden schon im September 60 Mitarbeiter im "Alutech"-Bereich ihren Job verlieren. Und diese Kündigungen könnten erst der Anfang sein. Auch im eigentlichen Alu-Werk wackeln einige Stellen, die Reinigung könnte ausgelagert werden.

Die Aluminium AG spürt die weltweite Krise besonders dramatisch. Die Aufträge brachen vor allem im Auto-Bereich deutlich ein. Die Mitarbeiter stimmten deswegen schon im Februar einer "Hilfsaktion" zu. Rund 100 Arbeiter und Angestellte wurden jeweils drei Monate als arbeitslos gemeldet und bekamen dann ihre Arbeitsplätze zurück.

Bereits zur Kündigung angemeldet
"Das genügte nicht", bestätigte Josef Wöhrer, Seniorchef des Alu-Konzerns, am Dienstag. Schon im September werden 60 Mitarbeiter im "Alutech"-Bereich ihre Arbeitsplätze verlieren, sie sind bereits zur Kündigung angemeldet. "Das sind Kollegen in Schwarzach und in Lend", weiß Betriebsrats-Obmann Peter Eder.

Reinigung könnte ausgelagert werden
Diese Sparte des Konzerns erzeugt Druckluftbehälter und andere Bestandteile für die Autoindustrie – sie leidet besonders unter Auftragsrückgängen durch die Wirtschaftskrise. Noch offen ist, wie es in anderen Bereichen weitergehen soll. Die Reinigung wurde intern gestrafft und sparte hohe Beträge ein – trotzdem könnte sie jetzt ausgelagert und durch eine Fremd-Firma erledigt werden.

Betriebsrat protestiert
Das eigentliche Aluminium-Werk in Lend hat noch bis Oktober Aufträge abzuarbeiten – was dann passiert, ist unklar. Eder will auf jeden Fall Kündigungen vermeiden: "Ich habe schon im Aufsichtsrat protestiert, weil die Sozialpartnerschaft bei uns in Gefahr ist. Die Firma soll endlich prüfen, ob Kurzarbeit möglich ist, damit die guten Mitarbeiter gehalten werden können."

Hilfsaktion fällt Mitarbeitern auf den Kopf
Was für besonderen Ärger in der Belegschaft sorgt: Die Mitarbeiter, die sich aus Solidarität zur Firma drei Monate arbeitslos melden ließen, müssen das jetzt büßen. Wenn sie gekündigt werden, verlieren sie drei Monate ihres Arbeitslosengeldes.

von Robert Redtenbacher, Kronen Zeitung

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