Recycling zu Dünger

Altpapier als Turbo fürs Feld

Salzburg
06.04.2017 07:25

Die Idee selbst stammt von den Indianern: Die verkohlen Pflanzen, um den Boden zu verbessern. Schüler aus Ursprung probierten die Methode mit Altdämmstoff aus Zeitungspapier aus. Mit unglaublichen Ergebnissen! Jetzt startet eine neue Versuchsreihe, um den Turbo-Dünger auch wissenschaftlich zu bestätigen.

"Das war schon wirklich unglaublich, was dabei heraus gekommen ist", schildert Prof. Konrad Steiner von der HBLA Ursprung. Seit Juni 2014 forscht er mit seinen Schülern an dem neuen Super-Dünger. Theoretischer Ansatz: Recycling-Material als Mais-Turbo! Konkret Altpapier, wenn auch über Umwege. Nämlich über die Firma Isocell in Neumarkt. Die stellt aus Altpapier Dämmstoff her, indem das Papier recycelt, zerfasert und zwecks der Brandhemmung mit Borsäure vermengt wird.

Genau die Borsäure gilt als Bio-Triebmittel, "sie steigert den landwirtschaftlichen Ertrag", weiß Steiner. Nur: Abfälle dürfen laut Gesetz nicht aufs Feld! Deshalb wird das Dämmmaterial zuerst bei der Firma Sonnenerde mittels Pyrolyseofen verkohlt und dann erst mit der Gülle verstreut.

Ergebnisse unglaublich
140 Kilo Dämmstoff wurden so im Erstversuch auf 6000 m² Fläche verteilt, die Ergebnisse waren unglaublich: Die Gülle roch weit nicht mehr so intensiv, der Ertrag stieg um sieben Prozent, selbst von der Lebensmittelagentur AGES kam ein gutes Zeugnis: "Wir erfüllen damit alle Grenzwerte der Düngemittelverordnung", erklärt Steiner. Jetzt wollen die Schüler ihre Ergebnisse untermauern, starten eine weitere Testreihe in Salzburg und Oberösterreich. "Insgesamt wollen wir gut 15 Feldversuche durchführen, um die Daten abzusichern", so Steiner.

Max Grill, Kronen Zeitung

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