Gericht

800.000 Euro an Steuern verkürzt

Salzburg
28.04.2017 19:28

Bis zum Urteil wird es wohl dauern: Alle drei Angeklagten - Ex-Führungskräfte einer Hausbetreuer-Firma - plädierten im Landesgericht Salzburg auf "nicht schuldig". Laut Staatsanwalt Michael Schindlauer geht es um Steuerhinterziehung von 800.000 Euro. Erste Zeugen werden im Juni angehört - 70 stehen noch an.

Im Detail geht es um Werkverträge und Kilometergelder: Dabei sollen zwischen 2004 und 2012 zu wenig Lohnsteuer und Sozialabgaben an das Finanzamt entrichtet worden sein. In Summe knapp 800.000 Euro. Als Beitragstäter sind eine angestellte Angehörige des Ex-Chefs sowie der Ex-Prokurist mitangeklagt.

Verteidiger Robert Galla: "Die Firma ist eine Erfolgsgeschichte." Bis zu 500 Mitarbeiter habe diese: Da ortete der Anwalt eine Schwierigkeit. "70 Prozent sprachen nicht Deutsch". Deshalb seien teils die Fahrtkosten sogar auf Bierzetteln aufgezeichnet worden. Das Finanzamt habe 70 Prozent der eingereichten Fahrtengelder nicht akzeptiert. "Wir werden nachweisen, dass die Kilometergelder auch erbracht wurden." Im Falle der Werkverträge zog der Verteidiger ein Beispiel vom Land Salzburg aus dem Hut: Dort seien "die gleichen Verträge" genutzt worden - ohne strafrechtliche Verfolgung. Außerdem verwies er auf eine Steuerprüfung aus 2005: Da seien diese noch unbedenklich gewesen.

Zu den Vorwürfen zeigte sich der Erstangeklagte gegenüber Richter Philipp Grosser nicht schuldig. Formalfehler habe er gemacht. Vor 25 Jahren sei die Hausbetreuer-Firma gegründet worden, und wuchs stetig.

Seine Berater rieten zu Werkverträgen bei den dringend benötigten Aushilfskräften. Eigene Angestellte hätten sich darum gekümmert und diese unterschrieben. Auch die Mitangeklagten wiesen die Vorwürfe zurück. 70 Zeugen sollen noch im Prozess zu Wort kommen. Der Richter vertagte.

Antonio Lovric, Kronen Zeitung

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