Projekt noch heuer?

700 Euro Parkgebühr für Pendler in Salzburg

Salzburg
12.04.2017 20:43

Mit politischer Brachialgewalt will Stadtchef Heinz Schaden den Titel "Stauhauptstadt" von Salzburg weg bekommen. 700 Euro Parkgebühr für Pendler möchte er noch heuer durchsetzen: "Es geht nicht mehr anders!" Ortschef Markus Kurcz aus Elixhausen schlägt sanfte Lösungen vor: "Ausweitung der gebührenfreien Zonen."

Gleich vorweg: Die "Krone" hält an den von uns schon mehrmals vorgeschlagenen Plänen fest: Errichtung von drei neuen Parkhäusern (wie im Spital) für jeweils 1.500 Autos beim Flughafen, in Kasern und an der Alpenstraße. Verlängerung aller O-Buslinien in das Umland. Das dauert oder scheitert am teilweisen Widerstand in den Orten. So will Heinz Schaden nicht warten. Egal wann gewählt wird, die folgenden Maßnahmen sollen durchgesetzt werden:

Bewohner-Parkzonen über das ganze Stadtgebiet verteilt. Die Genehmigung hierfür soll - so Schaden am Mittwoch zur "Krone" für zwei Jahre gelten, unbürokratisch und ohne große Kosten abgewickelt werden. Bis zu 45.000 städtische Autobesitzer müssten sich um ein "Pickerl" bemühen. Die ersten zwei Stunden in den Dauer-Parkzonen sollen gratis sein, beim Preis spielt die Zahl 7 eine große Rolle: 7 Euro für den Tag, 70 Euro für den Monat und 700 Euro für ein ganzes Jahr. Besonders krass ist derzeit die Situation im Bereich Alpenstraße und Umgebung: Hier finden Bewohner keine Parkplätze mehr, da unzählige Pendler ihre Fahrzeuge abstellen. Der Vorstoß von Schaden dürfte auch deshalb so massiv ausgeführt sein, weil die Umland-Bürgermeister den Vorschlag der Verlängerung von O-Bus-Linien rigoros ablehnen, mit einer Ausnahme: Richard Hemetsberger aus Grödig stimmte einer Oberleitung von der Birkensiedlung bis in den Ort zu.

Der Sprecher der Bürgermeister-Konferenz im Flachgau ist Markus Kurcz, dessen Gemeinde selbst durch den Pendlerverkehr leidet: 15.000 Fahrzeuge passieren Elixhausen täglich, nur ein Drittel ist dem Ortsverkehr zuzurechnen. "Wenn es so optimal läuft wie bei mir privat, dann wäre es ja kein Problem, auf die Öffis umzusteigen," sagte er der "Krone" am Mittwoch. Kurcz hat aus Kostengründen sein zweites Auto weg gegeben und fährt mit der Post-Buslinie 120 (zu Spitzenzeiten im 15 Minuten-Takt) in die Stadt, wo er in die O-Bus-Linie 3 umsteigt und direkt zu seiner Dienststelle (Katastrophenschutz) in die Michael Pacherstraße kommt.

Idee: Doppel-Gelenkbusse
Kurcz ist vehement für zwei Verbesserungen: Die überfüllten Garnituren der Linie 3 sollen durch Doppel-Gelenkbusse (siehe unser Bild aus der Türkei auf dieser Seite) ersetzt werden, was vor allem im Schulverkehr notwendig ist. Die Linie 120 soll sehr rasch auf einen durchgehenden 30 Minuten-Takt umgestellt werden. Kurcz fordert aber zuerst eine sanfte Ausweitung der freien Kurzparkzonen, dann erst die Einführung der Gebührenpflicht. Alles andere sei unkoordiniert. Es könnte zu einem Stadt-Land-Schlagabtausch kommen: Was ist, wenn die Umlandgemeinden eine Parkgebühr für Autos mit Stadt-Kennzeichen einführen?

Hans Peter Hasenöhrl, Kronen Zeitung

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