Unfreundlicher Akt

380-kV: Empörung in Salzburg über die neuen Trassenpläne

Salzburg
08.06.2010 12:29
Die Entscheidung ist intern schon gefallen: Die 380-kV-Stromautobahn wird über den Nockstein und quer durch die Abhänge des Gaisbergs verlaufen! Die "Krone" hat das am Montag exklusiv berichtet – jetzt hagelt es Proteste gegen die Entscheidung. Und Stadtpolitiker sind über den "unfreundlichen Akt" vom Land empört.

Zweimal tagt die Expertenrunde noch, bis die endgültige Trasse von Elixhausen nach Kaprun fix ist. Der Großteil ist aber schon erledigt – auch der heftig umstrittene Teil der 380er-Leitung rund um Koppl. Die Trasse soll neben Guggenthal vorbei zum Nockstein führen und an den Gaisberg-Hängen weiter ins Wiestal. Dafür wird eine 70 Meter breite Schneise in den Wald geholzt.

Extrem labiles Gelände
"Undenkbar", heißt es von der Initiative "Rettet Guggenthal – Heuberg". Ihr Sprecher Hans Kutil erklärt: "Das Gelände um die Nocksteinschlucht ist wirklich extrem labil – da sind Murenabgänge bis ins Tal zu befürchten. Alles ist Rote Zone mit absolutem Bauverbot. Völlig unverständlich, wenn hier die Leitung gebaut werden darf."

"Da sind alle Parteien aufs Land sauer"
Empörung auch in der Stadt Salzburg, weil das Erholungsgebiet Gaisberg zerstört wird. Im Schloss Mirabell beriet am Montag die Stadtregierung: "Da sind alle Parteien aufs Land sauer", weiß Bürgermeister Heinz Schaden. "Alle empfinden es als unfreundlichen Akt, dass in der Landes-Expertengruppe diese Trasse gegen unseren ausdrücklichen Wunsch ausgewählt wurde und ohne uns zu informieren."

Gaisberg-Koordinator Dr. Winfried Herbst hat den Auftrag, Proteste vorzubereiten. Einige Mitglieder der Stadtregierung wandern am Sonntag mit beim Protest-Sternmarsch gegen die geplante Trasse mit. Vom Verbund gibt es noch keine Stellungnahme zu diesen Plänen. Nur so viel: "Die Trasse ist ja noch nicht fix, erst am 22. Juni steht der Korridor fest."

von Robert Redtenbacher, Kärntner Krone

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