Ukrainische Schikane

38 Tennengauer zehn Stunden an Grenze festgehalten

Salzburg
20.08.2010 09:47
Eine Rundreise gebucht, einen ungewollten "Abenteuerurlaub" bekommen: Die Odyssee von 38 Tennengauern hat am Donnerstag ein glückliches Ende genommen. Nachdem sie zehn Stunden lang an der ukrainischen Grenze festgehalten wurden, sind sie wieder gesund zu Hause angekommen. Die "Krone" sprach mit Barbara Kronreif aus Rußbach, die viel Lob für den Busunternehmer übrig hat.

"Wir sind wieder zu Hause und glücklich darüber. Die Reise war im Endeffekt schön, wir haben alles gesehen. Doch es ist ein Skandal, dass in diesen Ländern überall die EU-Fahne weht - und dann geht es zu wie in Dschibuti", ärgerte sich Barbara Kronreif bei ihrer Heimkehr.

Am vergangenen Wochenende waren die 38 Busreisenden aus dem Tennengau an der ukrainischen Grenze zehn Stunden lang festgehalten worden. Angeblich fehlte eine Genehmigung für das Fahrzeug. Reiseunternehmer Franz Sunkler aus Golling organisierte einen einheimischen Ersatzbus. Die Reise ging weiter, nicht jedoch für Chauffeur Peter Schluet, den früheren Feuerwehrkommandanten von Golling. Er musste bei fast 40 Grad an der Grenze warten und durfte nicht einmal die Klimaanlage einschalten.

"Das war reine Beamten-Willkür"
"Wie Peter Schluet behandelt wurde, das ist der eigentliche Wahnsinn. Er musste die Gepäckklappen aufmachen, um ein bisschen Schatten zu haben. Es hat niemand einen Fehler gemacht, davon bin ich überzeugt. Das war doch reine Willkür von diesen Grenzbeamten. Wir haben wahrscheinlich zu wenig bezahlt", so Kronreif.

Doch das war nicht die letzte Panne auf diesem Trip. "Ein polnischer Bus sollte uns dann in Lemberg (Ukraine) abholen und nach Krakau (Polen) bringen, doch er durfte nicht über die Grenze. Also sind wir mit den Koffern und allem Drum und Dran zu Fuß über die Grenze gegangen (Bild), ein Skandal", schimpft Kronreif.

Chauffeur hat "toll reagiert"
Doch für das Busunternehmen, den Chauffeur und die österreichische Botschaft in Kiew haben Barbara Kronreif und ihr Mann nur Lob übrig. "Herr Sunkler hat alles getan, um uns die Rundreise von Helsinki über Moskau und Kiew nach Lemberg trotz der Behördenwillkür zu ermöglichen. Toll reagiert!" Und den letzten Abschnitt konnten die 38 Tennengauer sogar wieder in "ihrem" Bus bestreiten. "Er hat sie dann bei der letzten Übernachtung in Krakau wieder eingeholt", erklärt der Busunternehmer.

"Der Gesprächsstoff ist uns auf der Reise nie ausgegangen", nehmen es die Kronreifs mit Humor und schließlich sind ihnen Attraktionen wie das Bernsteinzimmer in St. Petersburg, der Kreml in Moskau und die Sophien-Kathedrale in Kiew nicht entgangen.

von Melanie Hutter, "Salzburger Krone"

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