Auch Stadtchef dabei

3.000 Gegner von Atomkraft bei Groß-Demonstration

Salzburg
26.04.2011 10:52
"Wir stehen hier, weil die Atomenergie einfach kriminell ist", äußert sich der Sprecher der Plattform gegen Atomgefahren (PLAGE), Heinz Stockinger, bei der Groß-Demonstration am Ostermontag. Von der Materialbeschaffung über die Energie-Erzeugung bis zum Atommüll-Problem. Es war ein kräftiges Lebenszeichen der Salzburger Anti-Atom-Bewegung.

"Hirn ein, AKW aus", stand auf dem kleinen Transparent von Miriam und David. Und Emanuel, der in die Volksschule Walserfeld geht, schleppte mit am großen Transparent am Beginn des Demonstrationszuges: "Ich gehe mit, weil alles immer schlimmer wird, diese schrecklichen Bilder vom Atom-Unglück in Japan. Wenn so etwas auch bei uns passiert…" Viele Jugendliche aus Hof, Faistenau, Seekirchen und der Stadt Salzburg marschierten in Schutzanzügen mit. Steffi, Alexandra, Fenja, Fabia und Mona hatten selbst ein Transparent gezeichnet: "Alternative Energie, ja bitte!" Denn: "Sonne und Wind schicken keine Rechnung", so stand es an anderer Stelle zu lesen.

"Angst, dass so etwas auch in unserer Nähe passieren könnte"
Rund 3.000 Salzburger marschierten vom Schloss Mirabell über die Staatsbrücke, vorbei am Wackersdorf-Denkmal zum Domplatz: "Wir sind hier und wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut", skandierten die Jugendlichen immer wieder. Dass so viele junge Demonstranten kamen, hat einen Grund: "Wir konnten uns nichts unter Tschernobyl vorstellen. Aber jetzt, nach den Bildern aus Fukushima, haben wir einfach nur Angst, dass so etwas auch in unserer Nähe passieren könnte."

Schaden: "1978 schon gegen Zwentendorf gestimmt"
Hunderte unterschrieben auch die Anti-Atom-Listen von Global 2000 und der "Krone", die vor dem Schloss Mirabell auflagen. Und Bürgermeister Heinz Schaden erinnerte sich: "Ich habe 1978 schon gegen Zwentendorf gestimmt." Das tat damals auch ÖGB-Vize Walter Androschin: "Ganz gegen die damalige Gewerkschaftslinie. Und ich habe meine Meinung seither niemals geändert."

"Wir stehen hier wider die kriminelle Weiterbetreibung der Atomkraft", so PLAGE-Sprecher Stockinger. Und im Gedenken an Tschernobyl, dessen Reaktor-Explosion sich heute zum 25. Mal jährt. "Global denken, lokal handeln", stand auf Richard Hörls Transparent-Tafel: "Jetzt!" Abschalten gehört dazu.

von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung

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