Weil sie unter enormem „Erfolgsdruck“ stehen, betreiben Park-Sheriffs aber auch die Polizei derzeit eine regelrechte Hexenjagd auf Salzburgs Autofahrer. VP-Klubobmann Dr. Christoph Fuchs weiß, warum: „Die Bürgerliste hat die ursprünglich mit zwei Millionen Euro ohnehin schon hoch angesetzten Strafgelder für das Budget 2009 noch einmal hinauf lizitiert - auf 2,5 Millionen.“ Und weil von der Schwarzstraße, der Bergstraße bis hin zur Linzergasse derzeit überall gebaut wird, wissen Autofahrer und Bewohner oft nicht mehr, wohin mit ihren Pkws.
Wirtschaftskammer-Vizepräsident Helmut Haigermoser klagt: „Die Abzocke der Autofahrer hat ein unerträgliches Ausmaß erreicht. Bei uns am Ende der Linzergasse spielen sich vor der Firma Tappe, die immerhin 70 Mitarbeiter hat, unbeschreibliche Szenen ab: Angehörige holen für ihre kranken Verwandten dringend nötiges Sanitärmaterial ab und werden schon nach Minuten gnadenlos abgestraft.“
VP-Politiker Christoph Fuchs: „Man findet ja nicht stets einen Parkplatz dort, wo man gerade ein- oder ausladen muss. Wenn man nirgendwo 15 bis 20 Minuten stehen blieben kann, wird auf Dauer jeder Geschäftsverkehr unmöglich.“ Von der Wolf Dietrich Straße bis zum Platzl klagen besonders die kleinen Geschäftsleute: „Die Stadt macht uns kaputt!“ Helmut Haigermoser: „Politik sollte immer mit Herz und Verstand passieren, davon ist die Stadt mit ihrer Verkehrspolitik derzeit leider Lichtjahre entfernt.“
Wie sehr, zeigt ein Beispiel vom vergangenen Freitag: Da stellte ein privater Park-Sheriff einem Autolenker ein 21-Euro-Ticket aus – wegen nur einer Minute Ladetätigkeit in der Paris-Lodron-Straße! Wirtschaftskammer-Vize Haigermoser: „Unsere Politiker haben die Stadt ohnehin schon komplett zugenagelt. Durch so eine Treibjagd auf Autofahrer dürfen sie sich nicht wundern, wenn unsere Kunden sich verabschieden und immer mehr Top-Geschäfte in der Innenstadt zusperren.“
von Wolfgang Weber, Kronen Zeitung
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