Tiefschnee-Zauber

Tipps und Infos rund ums Skitourengehen

Reisen & Urlaub
23.12.2016 15:16

Wenn die Berge in winterliches Weiß gehüllt sind, erwachen die Lebensgeister der Skitourengeher. Schließlich ist kaum etwas so entspannend und meditativ, aber zugleich auch sportlich fordernd wie eine Skitour. Wie Ihre Skitour ein wunderbares Erlebnis wird und was Sie in puncto Sicherheit beachten sollten, lesen Sie hier.

Tipp 1 - Lawinengefahr checken
Bevor Sie sich entscheiden, welche Skitour Sie genau unternehmen möchten, sollten Sie sich hinsichtlich der Lawinengefahr der infrage kommenden Regionen schlaumachen. Sehr gute Informationen dazu finden Sie auf Lawine.at, wo die aktuellen Daten der einzelnen regionalen Lawinenwarndienste gesammelt angeboten werden. Sie finden hier Angaben zur Zusammensetzung der Schneeschichten genauso wie Wetterdaten hinsichtlich Wind, Niederschlag und Temperatur.

Dies ist wichtig, da die Hänge je nach unterschiedlicher Beschaffenheit bzw. Veränderung der Bedingungen im Tagesverlauf, etwa durch Sonneneinstrahlung, oft eine andere Gefahrenstufe haben. Die generelle europäische Skala der Lawinengefahr reicht von 1, geringer Gefahr, bis hin zu 5, sehr großer Gefahr.

Eins bedeutet dabei, dass keine Spontanrutsche, sondern nur eine Auslösung bei extremer Zusatzbelastung an besonders exponierten Steilhängen zu erwarten ist. Bei Stufe drei, erheblicher Gefahr, sind schon bei geringer Zusatzbelastung Auslösungen möglich, bei denen dann auch große Lawinen abgehen können. Und bereits bei Stufe vier sollte man gesicherte Pisten nicht mehr verlassen, bei Stufe fünf wäre ein gesicherter Betrieb auch in Skigebieten auf präparierten Pisten nicht mehr möglich.

Tipp 2 - Tour planen
Wenn Sie eine Region mit einer annehmbaren Lawinenwarnstufe gefunden haben, können Sie in die Detailplanung gehen. Anhaltspunkte bieten Skitourenführer, die man im Buchhandel bekommt. Achte Sie darauf, ein Buch auszuwählen, das auch Kartenmaterial im Maßstab 1:25.000 bietet und die möglichen Abfahrtsvarianten klar und deutlich beschreibt, sodass diese sowohl auf der Karte als auch in guten Verbalbeschreibungen erkenntlich sind. Denn nichts ist unangenehmer, als durch unzureichende Beschreibungen plötzlich auf der falschen Abfahrt zu landen und sich in einem Steilhang wiederzufinden, der erhöhtes Gefahrenpotenzial für Lawinenauslösungen birgt.

Auch im Internet finden sich in entsprechenden Foren gute Tourenbeschreibungen, oft mit Fotos. Wenn Sie sich für eine Tour entschieden haben, dann hinterlegen Sie Ihre Variante mit Zeit des Aufbruchs am besten im Auto oder bei Familie bzw. Freunden, damit andere eine Chance haben, nach Ihnen zu suchen, falls etwas passiert.

Tipp 3 - Ausrüstung
Was keinesfalls fehlen darf, ist ein LVS-Gerät, ein Lawinenverschütteten-Suchgerät, auch "Pieps" genannt. Dieses sollten Sie vor jeder Tour auf den Batterieladestand überprüfen. Weiters ist der Selbsttest sowie Fremdtest beim Tourengehpartner sehr wichtig, damit im Fall des Falles eine Bergung problemlos möglich ist. Das LVS muss bei Tourenstart auf "Senden" gestellt werden, damit die Ortung funktioniert.

Weiters müssen Sonde und Bergeschaufel mit in den Rucksack, damit Sie bei einem Notfall als Retter tätig werden können. Zusätzlich sollten Sie Ihrer eigenen Gesundheit zuliebe einen Rückenprotektor anlegen, da Stürze im Schnee sehr leicht gefährlich werden können, wenn sich unter dem Schnee Felsen oder andere scharfkantige Fallen verbergen.

In puncto Kleidung ist wichtig, nach dem Zwiebelsystem angezogen zu sein und auf atmungsaktive, schnell trocknende Materialien zurückzugreifen. Eine Skibrille und Sturmhaube schützen vor Niederschlägen und eisigem Wind. Auch eine Kälteschutzcreme, die einen entsprechenden UV-Schutz haben sollte, da Schnee die UV-Strahlung reflektiert, leistet gute Dienste.

Neben entsprechenden Tourenski, die möglichst leicht sein sollten, sowie Fellen für den Aufstieg sollten jedenfalls auch Harsch-Eisen in den Rucksack, für den Fall, dass man eisiges Gelände durchqueren muss.

Tipp 4 - Verpflegung
Im Winter sind die meisten Almhütten nicht bewirtschaftet. Sie sollten daher ausreichend warmen Tee mithaben, damit Sie sich aufwärmen können. Weiters müssen Sie Essen für den ganzen Tag mitnehmen. Entsprechende Power liefern Proteinriegel, die vom Körper schnell in Energie umgesetzt werden können und Ihre Kalorientanks auffüllen.

Tipp 5 - Begleitung
Skitouren machen in Begleitung einfach mehr Spaß, abgesehen davon, dass das Gehen in der Gruppe auch etwas mehr Sicherheit verspricht, für den Fall, dass man sich verletzt. Wählen Sie Tourenpartner aus, die etwa Ihre Kondition haben und Ihr Tempo gehen wollen. Der Schwächste in der Gruppe sollte das Tempo vorgeben. Aber Achtung: Durchqueren Sie in der Gruppe ein Gebiet mit erhöhter Lawinengefahr, dann sollten Sie größere Abstände zueinander halten, damit Sie nicht durch die größere punktuelle Belastung eine Lawine auslösen.

Tipp 6 - Tagesplanung
Beachten Sie bei der Länge der Tour, dass die Tage im Winter kurz sind. Damit ausreichend Reserven da sind, sollten Sie Ihre Touren früh beginnen lassen und jedenfalls eine Stirnlampe und Isolierdecke mithaben, für den Fall, dass es doch länger dauert als geplant oder etwas passiert.

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