Zauberhafte Insel

Rhodos ist eine Sünde wert

Reisen & Urlaub
14.10.2015 07:34
Alles begann mit einer großen Liebe. Der Zauber, der die Nymphe Rhode und den Sonnengott Helios umfing, ist heute noch auf der Insel Rhodos zu spüren. Doch Rhodos ist auch eine Sünde wert. Was heißt eine? Die kleinen Baklava, Kadaifi, Melekouni und wie die süßen Verführer alle heißen, sind jede Sünde, beziehungsweise Kalorie, wert.

Abenddämmerung über Rhodos: Das Ausflugsschiff fährt langsam in den Hafen der Hauptstadt zurück. Die mächtigen Mauern der alten Johanniterfestung leuchten im Licht der sinkenden Sonne, das Meer schimmert in rot-violetten Tönen. "Weinfarben" nannte es der alte Homer.

Dann passiert das Schiff die Stelle, an der der Legende nach einst der Koloss von Rhodos stand. Eines der sieben Weltwunder der Antike - eine gigantische Statue zu Ehren des Sonnengottes. "Durch die gespreizten Beine der Statue erreichten die Boote den sicheren Hafen", erzählt unser Reiseleiter Xenophon, genannt Fonda. Der bronzene Helios fiel einem Erdbeben zum Opfer, heute zieren zwei Säulen mit Hirsch und Hirschkuh die Einfahrt.

Unser Boot legt im neuen Hafen an, in die mauerbewehrte Altstadt sind es nur ein paar Schritte. Die Kreuzritter haben hier einst die mächtigste Festung der Christenheit angelegt. Lange hielt sie dem Ansturm der Türken stand, ehe die Ordensritter 1522 kapitulieren mussten. Sultan Süleiman war von deren Mut so beeindruckt, dass er sie unbehelligt abziehen ließ.

Beeindruckende Paläste
Trotz der jahrhundertelangen türkischen Herrschaft ist das alte Rhodos der Kreuzritter vollständig erhalten geblieben. Die Paläste beeindrucken durch strenge Kargheit. In hellen  Mondnächten glaubt man in der Straße der Ritter das Klappern von Hufen und das Scheppern der Rüstungen zu vernehmen. Der Großmeister-Palast, als Pulverlager missbraucht, flog zwar einmal in die Luft, wurde aber nach alten Stichen wieder aufgebaut.

Die Gassen und Plätze der Altstadt sind fest in den Händen der Händler. Schmuckgeschäfte, Boutiquen, Krimskrams jeglicher Art, dazwischen Restaurants und Cafés und das Ballett der Aufreißer auf dem Ippokratous-Platz: Offiziell nicht mehr erlaubt, überbieten sich die Kellner mit dramatischer Fuchtelei beim Anpreisen ihrer diversen Lokale.

Paradies für Hunde und Katzen
Abseits des Treibens findet sich noch das echte Rhodos. Gut 2000 Rhodier wohnen in den schmalen Gassen, in denen sich überraschend kleine Gärten und Plätze auftun. Ein - fast - autofreies Paradies für Hunde und Katzen, von denen so manche ihren Stammbaum bis zu den alten Persern zurückverfolgen kann.

Die herrschten vor Türken, Italienern und Engländern auch hier auf dieser südlichsten Insel der Ägäis. Richtig zu Griechenland gehört Rhodos erst seit 1947. Wieder - muss man hinzufügen. Denn die ersten Siedler waren einst die Achäer, einer der griechischen Stämme.

Drei Städte erinnern noch an sie: Die Ruinen von Kámyros, Ialysos und Lindos, dessen  Akropolis mit dem Athene-Tempel auf steilem Felsen vor dem blauen Himmel leuchtet. "Lindos ist das schönste Dorf der Insel", verspricht uns Grammatikou, der gute Geist von "SeniorenReisen".

Fanny hat recht: Die schneeweißen Häuser von Lindos sind weithin zu sehen. Der Aufstieg zur Akropolis durch die engen Gassen und über die steilen Treppen der Ritterfestung ist schon wegen der fantastischen Aussicht Pflicht. Mythen und Bibel treffen hier aufeinander: Von oben sieht man auch den fast kreisrunden Hafen, der dem Apostel Paulus vor einem Unwetter Schutz bot.

Das Tal der Schmetterlinge
Eine Inselrundfahrt, vor allem im Frühling, bringt eine ganz andere Seite von Rhodos zum Vorschein. Ein blühender Blumenteppich überzieht die Hänge, unter uralten Bäumen rauschen wie verzaubert die sieben Quellen von "Eptá Pygés", das Gefieder prachtvoller Pfauen glitzert im Gebüsch. Das Schmetterlingstal Petaloúdes überrascht mit Wanderwegen durch grüne Wälder.

Überall auf der Insel finden sich griechisch-orthodoxe Klöster und Kirchen mit wunderbaren Wandmalereien. Viele sind Pilgerstätten, die größte liegt allerdings auf der zwei Schiffsstunden entfernten Nachbarinsel Sími, die auch mit einer bezaubernden kleinen "Hauptstadt" lockt.

Berühmt ist Sími jedoch für den größten Wallfahrtsort der Ägäis, das Kloster Panormitis. Ein riesiges weißes Gebäude in einer abgelegenen Bucht empfängt die Senioren-Reisenden, welche die Nachbarinsel bei einem Tagesausflug kennenlernen.

Doch die dem hl. Michael geweihte Kirche ist klein und dunkel. Der Rauch von Tausenden  Kerzen hat im Lauf der Zeit die zahlreichen Heiligenbilder und die aus Olivenholz geschnitzte kostbare Trennwand zum Allerheiligsten geschwärzt.

Gleich neben der Kapelle gibt’s eine kleine Bäckerei, deren Spezialität mit Sesam bestreute Kringel sind - das Gedränge ist hier fast ebenso groß wie beim Heiligen.

Honiggetränkte Süssigkeiten
Womit wir beim Thema der kleinen Sünden wären: Die honiggetränkten Süßigkeiten von Rhodos sind verboten gut. Nichts gegen den griechischen Salat mit umwerfendem Schafskäse, nichts gegen frischen gegrillten Fisch und Oktopus oder Lamm aus dem Ofen - doch das Beste kommt zum Schluss beziehungsweise zum Dessert! Dann noch einen griechischen Café und vielleicht ein Gläschen Souma, den inseleigenen Schnaps: ein Leben wie die Götter im alten Griechenland!

Infos:
Veranstalter: SENIORENREISEN AUSTRIA, Gentzgasse 129, 1180 Wien,   01/31 37 20
Preis: PVÖ-Mitglieder € 840,- p. P. im DZ, EZ-Zuschlag € 90,- p. P. Woche, Nichtmitglieder-Zuschlag € 50,- p. P.
Inkludierte Leistungen: Hin- und Rückflug mit Austrian Airlines, alle Flughafengebühren in Österreich + im Zielgebiet, Bustransfers in Österreich und Rhodos, 7 Nächtigungen in Hotels der gehobenen Mittelklasse, Zimmer mit Dusche/Bad, WC, Sat-TV, Föhn, Telefon, Vollpension (reichhaltige Buffets beim Frühstück, Mittag- und Abendessen), 2 Ganztagesausflüge, 1 Halbtagesausflug u.v.m.
Allgemeine Auskünfte: Griechische Zentrale für Fremdenverkehr, 01/512 53 17

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