Flüge in die USA

Laptop darf vorerst weiter mit in die Kabine

Elektronik
18.05.2017 08:54

Die Ergebnisse eines Treffens von US-Vertretern mit der EU über Sicherheitsrisiken im Flugverkehr bleiben reichlich vage. Aber zumindest bis auf weiteres gilt: Für Passagiere ändert sich nichts - Laptops dürfen auf Flügen von Europa in die USA vorerst weiter mit in die Kabine genommen werden. Bei einem Treffen zu Sicherheit im Flugverkehr hätten US-Vertreter noch kein Verbot angekündigt, teilte die EU-Kommission am Mittwochabend in Brüssel mit.

Die USA halten sich die Option aber weiter offen, wie es aus Regierungskreisen hieß. Denn Terrorexperten fürchten Sprengstoffanschläge mit den elektronischen Geräten. Kommende Woche soll es erneute Gespräche geben, diesmal in Washington. Dort sollen "gemeinsame Risiken und Lösungen zum Schutz von Fluggästen weiter abgewogen werden", wie es in einer gemeinsamen Erklärung hieß. Gleichzeitig sei ein "reibungsloses Funktionieren des globalen Luftverkehrs" zu ermöglichen.

Erwägungen der US-Regierung für ein Laptop-Verbot im Handgepäck hatten die EU vergangene Woche offenbar überrascht. Von dem Brüsseler Treffen erhoffte sie sich genauere Informationen. Äußerungen zu den Ergebnissen blieben vage. "Beide Seiten haben Informationen über die ernsten, sich entwickelnden Bedrohungen der Luftverkehrssicherheit und Ansätze zu Maßnahmen gegen solche Bedrohungen ausgetauscht", hieß es in der Mitteilung. Auch habe man sich gegenseitig versichert, eng zusammenzuarbeiten.

Die amerikanische Regierung hatte im März bereits viele elektronische Geräte für Verbindungen von zehn Flughäfen in Nordafrika und dem Nahen Osten verboten. Wenn die Regelungen für Europa so ähnlich ausfielen, dürften Reisende keine elektronischen Geräte, die größer als Mobiltelefone sind, mehr im Handgepäck mitnehmen. Diese müssten stattdessen im Frachtraum transportiert werden.

Laptop-Verbot würde Fluggäste teuer zu stehen kommen
Eine Ausweitung des Laptop-Verbots auf Flüge aus Europa in die USA würde die Passagiere nach Ansicht der Fluggesellschaften mehr als eine Milliarde US-Dollar kosten. Die bisherigen Beschränkungen für US-Flüge auf bestimmten Strecken aus dem Nahen Osten und Nordafrika beträfen gerade einmal 350 Flüge pro Woche, schätzt der Weltluftfahrtverband IATA. Eine Erweiterung auf die 28 EU-Mitgliedsstaaten sowie die Schweiz, Norwegen und Island würde sich hingegen auf 390 Flüge pro Tag auswirken - und damit mehr als 2500 pro Woche.

IATA-Chef Alexandre de Juniac befürchtet eine schwere Störung für den Geschäftsreiseverkehr und Er lehnt eine solche Regelung daher klar ab: "Mit dem Laptop zu reisen ist Teil des täglichen Lebens." Der Verband sei nicht sicher, welcher Grund oder welche Erkenntnisse dieses Verbot rechtfertigen sollten, sagte er am Mittwoch der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Die von der IATA geschätzte Mehrbelastung von gut einer Milliarde Dollar setzt sich aus mehreren Posten zusammen. So verlören die Passagiere nutzbare Arbeitszeit im Wert von 655 Millionen Dollar, weitere 216 Millionen Dollar kämen für längere Reisezeiten hinzu. Um etwa Tablets an Bord nutzen zu können, müssten sie dann Geräte bei den Airlines mieten - für geschätzte 195 Millionen Dollar.

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