Die Kapverden

Kein Stress im Bade- und Wanderparadies!

Reisen & Urlaub
25.01.2016 15:28

Die Kapverden - die Vulkaninseln auf dem Atlantik - sind ein Bade- und Wanderparadies. Die Bewohner nehmen sich Zeit fürs Leben und lassen Gäste gern daran teilhaben.

"No stress!" - Immer schön pomali! Das Motto, das einem auf der Ferieninsel Sal immer wieder begegnet, wird auf den Kapverden gelebt. Hier geht alles ein bisschen langsamer, hier ist immer Zeit für einen kurzen Schwatz, für eine kleine Pause. So wenig viele der Bewohner des armen Staates besitzen - Zeit hat man in Hülle und Fülle. Mitteleuropäer müssen sich auf das langsame Tempo erst einstellen, doch bald genießt man die Vorteile der afrikanischen Lässigkeit und Gelassenheit. Hektik? Bloß nicht, schließlich ist ja Urlaub.

Ein Vorposten der Karibik
Obwohl die Inseln nur 600 Kilometer vor der afrikanischen Westküste liegen, wirken sie wie ein Vorposten der Karibik. Die kreolische Kultur, deren Buntheit sie den Einflüssen Afrikas und Europas verdankt, hatte auf den Kapverden ihre Wiege. Im 15. Jahrhundert von portugiesischen Seefahrern entdeckt und besiedelt, wurde das Archipel zu einem Umschlagplatz für den Sklavenhandel. Später, als dieses schändliche Kapitel Menschheitsgeschichte beendet war, blieben die Häfen bedeutend. Dampfschiffe auf dem Weg über den Atlantik bunkerten hier Kohle.

Die wichtige Rolle als Durchgangsstation hat man verloren, was blieb, ist die Mischung der Kulturen. Allein die Sprache: Kriolu ist eine Mixtur aus portugiesischem Wortschatz und afrikanischer Grammatik. Wobei die einzelnen der neun bewohnten Inseln obendrein ihre speziellen Dialekte entwickelt haben. Reisende kommen zum Glück mit Englisch, aber auch mit Französisch und natürlich Portugiesisch gut über die Runden.

Unabhängig seit 41 Jahren
Erst vor 41 Jahren wurde der Inselstaat Kap Verde unabhängig, hat sich vom portugiesischem Einfluss befreit und ist ein stabiles, sicheres Land geworden. Freilich ist es auch ein armes geblieben. Die Trockenheit der Inseln, auf denen es so gut wie nie regnet, ist legendär. Und sie setzt den Bewohnern zu, trotz staatlich und international geförderter Bewässerungsprojekte und Hilfsprogramme. 700.000 Kapverdier, so die Schätzungen, sind von Trockenheit und Arbeitslosigkeit in die USA und nach Europa getrieben worden. Das Geld, das die Emigranten nach Hause schicken, sichert vielen Zurückgebliebenen ein wichtiges Zusatzeinkommen.

So ist der Tourismus eine der wenigen Einnahmequellen von Kap Verde. Ein Hauptziel der Gäste sind die Sandstrände im Süden von Sal. Der Nordost-Passat, der unaufhörlich über die Inseln bläst, sorgt hier für ideale Bedingungen für Kite- und Windsurfer. Auch Badegäste freuen sich über die kühlende Dauerbrise. Wer mehr als "nur" Erholung am Strand sucht, muss Sal jedoch verlassen. 50 Flugminuten entfernt lockt Mindelo auf Saõ Vicente mit zahlreichen Restaurants und Bars, mit Live-Musik und buntem Leben auf den Straßen. Die Bucht von Mindelo mit ihrem Jachthafen hat so viel Flair wie die viel berühmteren Orte an der Mittelmeer-Riviera - nur dort kriegt man fangfrischen Fisch nicht um acht Euro vorgesetzt. Der Fischmarkt von Mindelo ist ohnehin eine Hauptattraktion: Dass der Atlantik rund ums Archipel noch nicht leergefischt ist, bekommt man täglich vorgeführt. Da türmen sich auf den Paletten abenteuerlich aussehende Fischarten vom Barracuda bis zum Zackenbarsch.

Von Mindelo aus ist es nur noch ein Sprung zur Perle der Kapverden. In einer Stunde schaukelt die kleine Fähre täglich nach Porto Novo an der Südseite der Insel Santo Antão. Fern vom Massentourismus erhebt sich hier ein steiles Vulkangebirge aus dem Atlantik. Wer sich in Richtung des Gipfels Pico da Cruz bewegt, wird von den Eindrücken überwältigt. Von der staubigen, menschenleeren Wüste aus erklimmt man eine verschlungene Pass-Straße, die schließlich den Blick in den Norden freigibt: den Blick auf grüne Täler voll Zuckerrohr, Kaffeesträucher, Mangobäume. Grund für das Wunder ist der Passat. Die Wolken, die am Gebirgskamm festhängen, bringen Feuchtigkeit in die Region. Auf kleinen Terrassen betreiben die Bergbauern Landwirtschaft.

Grandiose Landschaften
Auf Erkundung geht man am besten zu Fuß. Eine Wanderung durch grandiose Landschaften wie das Tal von Paúl und entlang der Nordküste sind schweißtreibende Erfahrungen, die allerdings reich beschenken. Mit Begegnungen mit Bauern, die Kaffee ab Hof verkaufen, mit vielen fröhlichen und neugierigen Kindern, für die Wanderer aus Europa immer noch Exoten sind. Bei aller Beschaulichkeit scheut man die knochenharte Arbeit nicht. Unter mühseligen Bedingungen arbeiten die Bauern in den Tälern, jeder Transport geht über schmale Steinwege, manche müssen ihre Waren mehr als eine Stunde auf dem Rücken zur nächsten Straße schleppen. Liebevoll päppeln die Frauen die Pflänzchen auf, wenn wieder ein paar Quadratmeter Erdreich fruchtbar gemacht werden sollen.

Beherrscht wird die Landschaft von hängenden Gärten voller Zuckerrohr, aus welchem scharfer Grogue und süßer Likör namens Ponche gewonnen wird. Letzterer ist auch der Treibstoff, wenn gefeiert wird. So hart und karg das Leben auf Santo Antão ist, seine Bewohner wissen, wie man sich Zeit fürs Leben nimmt. Bis spät in die Nacht wird getanzt und getrunken. Wie heißt es doch: "Kein Stress!"

INFO
1 Woche Hotel only im Fünf-Sterne-Hotel-Melia Dunas (Sal), auf Basis All inclusive, kostet pro Person ab 539 Euro. Die designorientierte All-inclusive-Ferienanlage liegt an der Südwestküste Sals direkt am kilometerlangen Naturstrand und bietet sowohl für Paare als auch Familien Entspannung, Sport und Spiel. Preise gültig für Termine im Mai und Juni. Mehr Information und Buchung in jedem guten Reisebüro und auf www.tui.at

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